Auf Vielfalt und Auswahl kommt es an: Snack-Beraterin Julia Grommes im Interview

Julia Grommes berät und unterstützt seit 2008 Bäckereien und andere Unternehmen der Lebensmittelbranche auf deren Erfolgsweg. Die Konditormeisterin liefert maßgeschneiderte Konzepte rund um Snacks und schult das Personal in Herstellung, Präsentation und Verkauf. Für uns stand Frau Grommes für ein Interview zur Verfügung.

1) Frau Grommes, Sie helfen Bäckereien, Filialisten und anderen Unternehmen, die Snacks anbieten, Ihr Snack-Angebot zu konzipieren und möglichst erfolgreich umzusetzen. Worauf kommt es bei einem guten Snack-Angebot für Sie besonders an?

Ein gutes Snack-Angebot besticht immer durch Vielfalt und Auswahl. Ein solches Angebot beinhaltet also nicht ein einfaches Brötchen belegt mit Gurke, Tomate und Ei und dann wahlweise Schinken, Salami oder Käse. Um Kunden zu begeistern, sollten ganz unterschiedliche Varianten angeboten werden, die alle auch echt verschieden schmecken. Zum Beispiel ein Italienisches Brötchen mit Mozzarella, Tomate und Basilikum oder auch ein rustikales Brötchen mit einem Obadzda, roten Zwiebeln und Radieschen.

Im Grunde kommt es doch darauf an, die unterschiedlichsten Kundentypen anzusprechen:

  • den sicherheitsbewußten Kunden, der kauft, was er kennt;
  • den “Gedankenschmecker”, der sich gerne inspirieren lässt und
  • den Kunden, der kauft, was ihm gerade gefällt.

2) Wie haben Sie den Weg zur Snack-Beratung eingeschlagen?

Durch die Bäckerei meiner Eltern konnte ich schon früh ein Gespür für schmackhafte Zutaten und facettenreiche, gute Lebensmittel entwickeln. Insgesamt verfüge ich über 15 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet, sowie einen Abschluss als Konditormeisterin und als Fachberaterin für BIO-Gastronomie. Fast 10 Jahre lang habe ich im eigenen Bistro bunte, frische und knackige Snacks angeboten. Wie es der Zufall wollte, habe ich in meinem Bistro den Geschäftsführer eines anderen Betriebes durch mein Angebot inspiriert und bin so zu meiner ersten Beratung gekommen. Von da an wollte ich nichts anderes mehr machen.

3) Welche Tipps geben Sie anbietenden Unternehmen zur Sortimentsfindung?

Es hilft jedem Unternehmen, wenn die verantwortlichen Personen gerne und unterschiedlich essen. Die Fähigkeit, querdenken zu können, ist ausserdem sehr wichtig und fördert ein herausragendes Angebot. Jeder Inhaber einer Firma oder Bäckerei kann natürlich seine Snacks selbst konzipieren – es ist in den meisten Fällen allerdings hilfreich, sich professionelle Hilfe zu holen. Denn so kann man sich Anfangsfehler sparen, welche Zeit und Geld und oftmals auch Kunden kosten können.

4) Welche Snack-Trends sehen Sie aktuell, welche besonders nachgefragt werden?

Ganz klar: Vegetarisch und vegan. Für Filialisten ist es hier in Bezug auf das eigene Angebot wichtig, den vegetarischen Snack nicht als “extra” zu betrachten: Das Sortiment mit Fleisch essen lediglich “Fleischesser”, während sich für einen bunten und frischen vegetarischen Snack Fleischesser und Vegetarier begeistern können.

5) Was sind für Sie in diesem Jahr die Snack-relevantesten Veranstaltungen, um Up-To-Date zu bleiben?

Grundsätzlich hilft es immer, offen zu sein, wenn man ganz nah am Puls der Zeit sein möchte. Die Fähigkeit zum Querdenken und Reisen in anderen Städte – zum Beispiel auch mal nach London – bieten viele Möglichkeiten zur Inspiration. Anregungen kann man sich auch sehr gut auf den klassischen Messen wie Internorga oder Südback holen. Der Snack-Kongress und der Back-Kongress bieten ebenfalls viele aktuelle Themen. Last but not least ist die Veranstaltung Gastrovision auch relevant – auch wenn nicht jeder sie besuchen kann, da man dafür eine Einladung benötigt.

6) Haben Sie einen liebsten Snack?

Eigentlich habe ich keinen Favoriten. Wenn der Snack gut umgesetzt ist, kann ich mich für alle Arten von Snacks begeistern.

Vielen Dank für das Gespräch!

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