Food Report 2025 – Foodtrends
Hanni Rützler beschreibt in ihrem Food Report 2025 Foodtrends, die zusammen zu ganzheitlichen Lösungen für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen.
Soft Health
Dieser Trend konzentriert sich auf eine ausgewogene und vielfältige Ernährung, ohne strikte Vorgaben. Statt einzelne Lebensmittel oder Inhaltsstoffe zu problematisieren, wird der Fokus auf genussvolle Alternativen gelegt, die als gesund wahrgenommen werden. Der Trend betont die Bedeutung von pflanzlichen Komponenten wie Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Nüssen, Samen und Getreide.
Plant-based Food
Dieser Trend hat seinen Ursprung in der Nachhaltigkeit, dem Tierwohl und dem Klimaschutz. Er fördert die Entwicklung und den Konsum von Lebensmitteln, die aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden und tierische Produkte ersetzen. Anfangs lag der Fokus auf Produkten wie pflanzlichen Hackbällchen und Würsten, aber inzwischen gibt es auch pflanzliche Imitationen von Steaks und Hühnerbrust. Der Trend zielt darauf ab, dass Menschen ihre traditionellen Ernährungsgewohnheiten beibehalten können, während sie nachhaltiger essen.
Beispiel: The Mediterranean Food Lab
Das israelische Start-up bezeichnet sich selbst als „deliciousnessdriven“ – die Gründer:innen gehen davon aus, dass pflanzliche Fleischalternativen sich nur dann durchsetzen werden, wenn sie unfassbar gut schmecken. Für dieses Ziel produzieren sie Aromazusätze auf Basis von Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse mithilfe von Festkörperfermentation und KI-gesteuerter Analysen. Dabei entstehen neue, natürliche Aromen, ohne GVO und jenseits von Clean Label.
Veganmania
Ein Trend, der stark von der Vegan-Bewegung beeinflusst wurde und die Entwicklung und Popularität veganer Produkte vorantreibt. Dabei stehen Nachhaltigkeit und Tierwohl im Vordergrund. Die Lebensmittelindustrie und Start-ups haben diesen Trend aufgegriffen, um pflanzliche Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten zu entwickeln und zu vermarkten.
Veganizing Recipes
Dieser Trend geht über den einfachen Ersatz von Fleisch hinaus und fördert die Kreation eigenständiger pflanzlicher Gerichte. Anstatt Fleisch einfach nur zu ersetzen, entwickeln sich pflanzliche Zutaten zu neuen kulinarischen Optionen, die geschmacklich überzeugen und nicht mehr als bloßer Ersatz wahrgenommen werden. Es geht um die Emanzipation pflanzlicher Lebensmittel, die auf diese Art als eigenständige, schmackhafte Alternativen etabliert und vermarktet werden sollten.
Cell-cultured Food
Dieser aufkommende Trend beschäftigt sich mit der Entwicklung von im Labor gezüchtetem Fleisch (Cultured Meat). Obwohl dieser Bereich noch viele Herausforderungen zu bewältigen hat, bietet er das Potenzial, die Umweltauswirkungen der traditionellen Fleischproduktion erheblich zu reduzieren. Die Technologien in diesem Bereich werden kontinuierlich verbessert, um eine wirtschaftliche Produktion zu ermöglichen.
Circular Food
Dieser Trend fördert nachhaltige und umweltfreundliche Praktiken in der Lebensmittelproduktion, wie z.B. die Nutzung von Nebenprodukten und Abfällen zur Herstellung neuer Lebensmittel. Ziel ist es, die Ressourcennutzung zu optimieren und Abfall zu minimieren, um eine nachhaltigere Lebensmittelindustrie zu schaffen. Ein Beispiel für den Anti-Food-Waste-Trend. Unternehmen wie Äss-Bar sammeln Brot und Backwaren vom Vortag und verkaufen sie zu vergünstigten Preisen. Dieser Ansatz reduziert Lebensmittelverschwendung und fördert gleichzeitig die wirtschaftliche Nachhaltigkeit.