Zum dritten Mal hinterfragt die repräsentative Veggie-Studie von GREEN LEGEND die kulinarischen Vorlieben und auch die Hintergründe, warum die in Deutschland lebenden Konsumenten auf Fleisch verzichten und darüber hinaus, worauf Flexitarier, Vegetarier und Veganer bei Fleischersatzprodukten achten.
Fast jeder Zweite isst flexitarisch
Die Ergebnisse zeigen klar, dass eine stärker pflanzenbasierte Ernährung für über die Hälfte der Befragten wichtig ist. Denn jeder Zweite im Alter von 18 bis 75 verzichtet ganz oder zumindest manchmal bewusst auf Fleisch. Fast jeder zweite Befragte bezeichnet sich dabei als Flexitarier (46%), das heißt, er verzichtet bewusst gelegentlich auf Fleisch oder Fisch. 6% ernähren sich vegetarisch und die rein vegane Ernährung bleibt eine Nische. Lediglich 2% der Befragten haben tierische Bestandteile ganz von ihrem Speiseplan gestrichen. Dabei tendieren Frauen stärker zu einem Verzicht auf Fleisch: 53% der befragten Frauen ernähren sich flexitarisch und nur 40% der befragten Männer. Die meisten Flexitarier gehören zur Altersgruppe 60 bis 75 Jahre (56%). Dies hat vermutlich einen ernährungsmedizinischen Hintergrund. So geben 54% der befragten 60- bis 75-Jährigen an, dass sie aus gesundheitlichen Gründen ganz oder teilweise auf den Verzehr von Fleisch verzichten. Hingegen finden sich die meisten Vegetarier (13%) und Veganer (5%) in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Hier dürfte Umweltschutz der ausschlaggebende Beweggrund für den Fleischverzicht sein. So zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der vollständige oder gelegentliche Verzicht auf Fleisch bei 82% der befragten 18- bis 29-Jährigen auf Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschonung zurückzuführen ist.
Nur was schmeckt, landet im Einkaufswagen
Nahezu alle Befragten sind der Meinung, dass Geschmack (sehr wichtig/ wichtig: 98%) und Qualität (97%) die beiden wichtigsten Kaufkriterien für pflanzenbasierte Produkte sind. Danach folgen Inhaltsstoffe (89%), Geruch (83%), Herkunft der Rohstoffe (74%), Preis (71%), Aussehen (69%) und die Kennzeichnung mittels Siegel/ Label (64%). Die Marke spielt hingegen die geringste Rolle bei der Kaufentscheidung (13%). Auffällig ist bei den Ergebnissen, dass Inhaltsstoffe mit kumuliert 91% (sehr) wichtig für Flexitarier sind und damit etwas relevanter als für Veganer/Vegetarier (83%). Das Aussehen empfinden mehr Frauen (71%) als Männer (66%) (sehr) wichtig. Das Kriterium Herkunft ist für die Altersgruppe der 45- bis 75-Jährigen mit kumuliert 82% wichtiger als für die jüngere Altersgruppe von 18 bis 44 Jahre (69%). Auch beim Kriterium Siegel bzw. Kennzeichnung für vegane/vegetarische Produkte lassen sich soziodemografische Unterschiede feststellen. Ein Siegel ist für Vegetarier und Veganer ausschlaggebender (83%) als für die Flexitarier (59%). Frauen finden diesen Aspekt mit 67% etwas wichtiger als Männer mit 61%.
Kräuter-würzig ist die beliebteste Geschmacksrichtung
Beim wichtigsten Kaufkriterium „Geschmack“ gibt es einen klaren Favoriten: Kräuter-würzig. Jeder Zweite (51%) mag diese Marinade bzw. dieses Gewürz bei Fleischersatzprodukten am liebsten. Danach folgen die Geschmacksrichtungen Knoblauch (43%), klassische Paprika-Würzung (42%), Curry (37%), rauchig /BBQ-Style (gesamt: 35%). Pikantere Kombinationen wie süßlich-scharf (30%), Pfeffer-Note (27%) und Chili-scharf (27%) sind etwas weniger gefragt. 40% der Männer gefällt die feurige Note bei Marinaden – bei den Frauen sind es nur 16%. Lediglich jeder zehnte Befragte (11%) genießt sein Fleischersatzprodukt pur.
„Vegan“ gewinnt als Eigenschaft an Relevanz
Inhaltsstoffe sind das drittwichtigste Kaufkriterium. Jedem siebten Befragten (74%) ist es dabei (sehr) wichtig, dass die Fleischersatzprodukte kein Palmfett enthalten. Knapp zwei Drittel (64%) der Befragten gaben zudem an, dass es ihnen ebenfalls (sehr) wichtig ist, dass die Produkte ohne Geschmacksverstärker und ohne Gentechnik sind. Die vegane Eigenschaft bei Fleischersatzprodukten hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen: 35% der Befragten gaben 2024 an, dass ihnen dieses Kriterium (sehr) wichtig ist. In den Jahren 2022 und 2020 waren es nur kumuliert 27% bzw. kumuliert 26%.
Fleischersatzprodukte werden stärker nachfragt
Der beliebteste Fleischersatz ist weiterhin Tofu. Vor allem die Vegetarier und Veganer lassen sich 2024 diese Fleischalternative besonders gerne schmecken (64%). Lediglich jeder vierte (23%) Flexitarier ist überzeugt von dem Produkt, dass aus Soja hergestellt wird. Aufschnitt wird am zweitstärksten nachgefragt und hat seit 2020 auf der Beliebtheitsskala neun Prozentpunkte gut gemacht. Diese Kategorie wird stärker von jüngeren Befragten präferiert. Hack (gegart oder frisch) landet mit 24% auf dem dritten Platz. Während Nuggets im Jahr 2020 noch auf Platz 8 waren, erreicht die Kategorie im Jahr 2024 bereits 24% und ist damit gleichauf mit der Kategorie Hack. Danach folgen Schnitzel, Geschnetzeltes/ Streifen, Burger und Frikadellen. Außerdem erfreuen sich auch die Bratwürste einem wachsendem Fan-Kreis. Ebenfalls ist die Nachfrage nach Würstchen, Filets/ Steaks sowie Spießen gestiegen. Die Nachfrage nach Fisch-Ersatz stagniert von 2022 zu 2024 (5%), ist im Vergleich zum Jahr 2020 aber um 3% gestiegen.
Erbsen und Weizen sind als pflanzliche Proteinquellen auf dem Vormarsch
Die Kartoffel ist ein Grundnahrungsmittel und 70% der Befragten bevorzugen sie, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Allerdings haben 2020 noch 77% der Befragten den Erdapfel als präferierte pflanzliche Proteinquelle benannt. Bei der aktuellen Umfrage liegen Nüsse und Kerne nur einen Prozentpunkt hinter der Kartoffel. Platz drei belegt mit 58% Reis. Damit haben sich die Top 3 negativ entwickelt. Dicht dahinter folgen mit 57% Erbsen, die seit 2020 deutlich in der Beliebtheit zulegen konnten (+8%). Weizen (35%) stieg im gleichen Zeitraum um +5%. Soja ist nicht in den Top 5 der favorisierten Proteinquellen und wird überwiegend von den Vegetariern und Veganern (72%) konsumiert. Lediglich 23% der Flexitarier verzehren gerne Soja. Auf den weiteren Plätzen schließen sich Mais, Pilzkulturen und Ackerbohnen an.
Weniger Fleisch: Umweltschutz und Tierwohl sind primäre Gründe
Es gibt verschiedene Gründe, warum Konsumenten zu Fleischalternativen greifen. Vor allem Umwelt- (65%) und Tierschutz (60%) tragen 2024 dazu bei, den eigenen Fleischkonsum zu überdenken. Jeder Zweite (52%) verzichtet aus gesundheitlichen Gründen. Zu beobachten ist, dass Umweltschutz für Männer und Frauen den gleichen Stellenwert einnimmt (65%). Für Männer sind gesundheitliche Gründe etwas ausschlagender als für Frauen. 57% der befragten Männer gaben dies als Grund an, um ganz oder teilweise auf Fleisch zu verzichten. Bei den Frauen sind es 49%. Allerdings spielt der Tierschutz bei Frauen (67%) eine wichtigere Rolle als bei Männern (50%). Wird nach den Ernährungstypen unterschieden, so zeichnet sich folgendes Bild: Für Vegetarier und Veganer hat der Tierschutz (84%) eine leicht höhere Bedeutung als Umweltschutz (82%). Bei den Flexitariern ist Umweltschutz auf Platz 1 (62%). Tierschutz (55%) und Gesundheit (54%) liegen bei Flexitariern in etwa gleich auf, wobei den Flexitariern die gesundheitlichen Aspekte wichtiger erscheinen als den Vegetariern/ Veganern (46%).
Wenn Fleisch, dann aber bitte Geflügel
Greifen Flexitarier dann doch zum Fleisch, bevorzugen sie weiterhin Geflügelprodukte. Seit 2020 ist ein leichter Anstieg zu verbuchen. An zweiter Stelle kommt mit abnehmender Tendenz Rind dann folgt Fisch. Seit 2020 hat Schweinefleisch auf der Beliebtheitsskala 9% verloren.
Weitere Informationen zur PHW-Gruppe und dem GREEN LEGEND-Sortiment finden Sie unter www.phw-gruppe.de und www.green-legend.com.
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