Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Gastro Trends

Nachhaltigkeit gewinnt auch während der Coronakrise bei den Deutschen weiterhin an Bedeutung. Wie sich dieses Thema auf den Lebensmitteleinkauf auswirkt und welche Rolle einzelne Warengruppen und Produktbereiche dabei spielen, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie von YouGov.

Bei Snacks wird weniger auf Nachhaltigkeit geachtet

Müsliriegel selbstgemacht
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Für 56 Prozent der Befragten hat Nachhaltigkeit viel oder einen gewissen Einfluss auf den regelmäßigen Lebensmitteleinkauf, so die Ergebnisse von YouGov. Doch wie verhalten sich Konsumenten mit Blick auf nachhaltiges Einkaufen? Befragte, für die Nachhaltigkeit entscheidend ist oder zumindest einen gewissen Einfluss hat, geben an, dass es ihnen bei frischem Obst und Gemüse zu 76 Prozent sehr oder eher leichtfällt, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Zu 71 Prozent fällt es ihnen für den Bereich Milch- und Molkereiprodukte und zu 65 Prozent für Fleisch- und Wurstwaren leicht. Bei der Warengruppe Snacks (Süßwaren oder Knabbereien) hingegen sind es mehr als ein Drittel (35 Prozent), denen es eher oder sehr schwer fällt. 21 Prozent geben an, in dem Bereich gar nicht auf Nachhaltigkeit zu achten.

Nachhaltigkeit je nach Warengruppe mit unterschiedlicher Relevanz

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Nach den Ergebnissen der Studie, ist es für Konsumenten leichter bei Warengruppen, bei denen Nachhaltigkeit eine höhere Relevanz hat, beispielsweise bei Obst, Gemüse oder tierischen Produkten, auch eine nachhaltige Kaufentscheidung zu treffen. Werden weitere Faktoren relevant, z.B. Keimfreiheit oder lange Haltbarkeit bei frischen Waren, kann Nachhaltigkeit in den Hintergrund rücken. So präferieren Verbraucher bei Fleisch- und Wurstwaren häufig noch eine Verpackung in Plastik, bei nahezu allen anderen Warengruppen werden nachhaltige Materialien bevorzugt. Bei Snacks, Getränken und Fertiggerichten wird seltener auf Nachhaltigkeit geachtet, weshalb die Umsetzung für die Befragten schwer fällt. Bei den Motiven des Komforts oder der Marke, verliert Nachhaltigkeit an Bedeutung in der Kaufentscheidung.

Steigende Bedeutung bei Obst, Gemüse sowie Fleisch- und Wurstwaren

Tomaten in Händen
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Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, dass Nachhaltigkeit über alle Produktsparten hinweg beim Lebensmitteleinkauf für sie persönlich wichtiger werden wird. Drei von fünf Deutschen (59 Prozent) geben an, dass Nachhaltigkeit bei Obst und Gemüse für sie an Bedeutung gewinnen wird. Bei Fleisch- und Wurstwaren sagen dies 58 Prozent. Milch- und Molkereiprodukte, wie Käse oder Joghurt, kommen auf 50 Prozent. Bei Trockenwaren, wie Nudeln oder Reis, und Tiefkühlwaren, wie Gemüse oder Fertiggerichten, sagen jeweils 43 Prozent, dass Nachhaltigkeit für sie persönlich gleich wichtig bleiben wird.

Artgerechte Tierhaltung am wichtigsten

Kühe auf einer Wiese
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Werden verschiedene Nachhaltigkeits-Attribute gegenübergestellt , zeigt sich, dass artgerechte Tierhaltung das wichtigste Kriterium in Bezug auf umwelt- und ressourcenschonende Aspekte ist. Für nachhaltige Verbraucher ist es noch wichtiger als für weniger nachhaltige. Natürliche Inhaltsstoffe stellen das zweitwichtigste Kriterium dar. Dieser Punkt ist für weniger nachhaltige Verbraucher tendenziell noch wichtiger als für nachhaltige. Regionale Produktion landet auf Platz drei der wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte.

Steigende Bereitschaft für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen

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51 Prozent der Befragten, die weniger nachhaltig konsumieren, trifft eher oder voll und ganz zu, sich beim Thema Nachhaltigkeit überfordert zu fühlen. Von den nachhaltigen Verbrauchern machen 34 Prozent diese Aussage. 35 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher geben an, dass sie grundsätzlich bereit seien, mehr für ein umweltfreundliches Produkt zu bezahlen. Im Vergleich: 77 Prozent der nachhaltigen Konsumenten sind bereit einen höheren Preis für umweltfreundliche Produkte zu zahlen und zeigen damit eine deutlich höhere Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte. Tendenziell sind sich beide Gruppen einig, dass jeder eine eigene Verantwortung trägt, sich nachhaltig zu verhalten: 85 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher sind dieser Ansicht, 96 Prozent der Nachhaltigen.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier.

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