Pizza zählt zu den beliebtesten Gerichten in Deutschland. Sie lässt sich einfach und überall hin mitnehmen oder liefern. Hinzu kommt ihre enorme Variationsmöglichkeit, da sie sich für jeden Geschmackstyp flexibel belegen und gestalten lässt. Bei der großen Nachfrage sind natürlich auch neue Pizzatrends auf dem Vormarsch.
Kaum ein Trend ist so auf dem Vormarsch wie der des Veganismus, der auch vor der Pizza nicht Halt macht. Da der Pizzateig aus Weizenmehl, Wasser, Hefe und Salz hergestellt wird, eignet sich diese vegane Grundlage perfekt für pflanzliche Varianten. Durch den großen veganen Trend gibt es auch immer mehr Zutaten auf rein pflanzlicher Basis, die klassische Toppings wie Salami und Schinken ersetzen können. Käse darf natürlich auf keiner Pizza fehlen. Dafür gibt es pflanzlichen Mozzarella oder Reibkäse, der ähnlich gut schmilzt wie herkömmlicher Käse. Hühnchen, Salami und Thunfisch sind inzwischen auch auf pflanzlicher Basis erhältlich. Der Wunsch vieler Konsumenten nach einem gesünderen Essen kann mit verschiedensten Gemüsen als Belag, wie z.B. Paprika, Pilzen, Aubergine, Spinat, Brokkoli oder Superfoods, wie Avocado oder Grünkohl, erfüllt werden.
Nachhaltige Mehrwegverpackungen
Der Klimawandel und die Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass viele Konsumenten mehr auf Nachhaltigkeit achten, auch bei gelieferten Speisen. Ein Pizzakarton besteht zwar nur aus Karton und besitzt in der Regel keine Beschichtung aus Plastik, sodass dieser aufgrund seiner nachwachsenden Rohstoffe schon recht nachhaltig ist. Da Pizzakartons aber aufgrund der Verschmutzung durch die Pizza nicht im Papiermüll entsorgt werden dürfen und somit nicht recyclebar sind, wünschen sich auch hier viele Verbraucher eine Mehrwegalternative. Auf der Internorga 2022 präsentierten verschiedene Unternehmen ihre Konzepte für Mehrweglösungen. Der Mehrweg-Anbieter Vytal hat bereits eine Pizza-Mehrwegverpackung im Angebot, die über seine digitale und pfandfreie Mehrwegplattform angeboten wird. Auch das Unternehmen Rezzeat bietet eine Mehrwegpizzabox über ein App gesteuertes Poolsystem an, bei dem Verbraucher ohne Pfand durch scannen eines Barcodes die Pizzabox beim Gastronom ausleihen können. Recaddy bietet eine robuste Transportbox für Pizzen aus PP. Die Boxen können für 8,40€ gekauft und dann im eignen Pfandsystem bis zu 500 wiederverwendet werden.
Neue Pizzateige – Lauge, Sauerteig und weizenfrei
Inzwischen werden für die Pizza-Böden alle möglichen Teigsorten verwendet, von Blumenkohl und Reis bis hin zu Linsen und Quinoa. Diese Teige sind nicht nur glutenfrei, sondern bieten auch eine neue Dimension von Texturen und Geschmacksrichtungen. Vollkornteige aus Dinkel oder Roggen sind inzwischen ein Muß auf jeder Pizzakarte. Die Pinsa, ein dicker Pizzateig aus Sauer- und Hefeteig, liegt auch weiterhin im Trend, da er durch die lange Ruhezeit besonders bekömmlich sein soll. Eine ganz neue Erfindung dagegen ist die Brizza. Eine Pizza aus Laugenteig. Der Name setzt sich aus den Wörtern Brezel und Pizza zusammen und stammt von dem Start-up Brizza aus Herxheim. Der fertige Brizzaboden wird tiefgekühlt geliefert und muss dann nur noch belegt werden, z.B. mit bayrischen Schmankerln wie Obazda und Weißwurst oder aber mit saisonale Produkten wie Spargel und Bärlauch.
Pizza Bianco
Ein weiterer Trend sind weiße Pizzen. Statt mit Tomatensoße werden sie, ähnlich wie ein Flammkuchen, mit Creme Fraîche, Ricotta oder Schmand als Basissauce bestrichen, der mit Salz, Pfeffer und Knoblauch gewürzt wird. Als Gourmet Variante wird die blonde Pizza noch mit Trüffeln veredelt. Zur weißen Basis passen Zutaten wie grüner Spargel oder Rucola mit Pilzen, aber auch Bacon und Zwiebeln machen sich gut auf dem blonden Belag. Die weiße Pizza funktioniert auch als vegane Variante mit Kokoscreme anstelle von Ricotta oder mit pflanzlichen Schmand-Alternativen.
Exotische Geschmacksreise
Nachdem viele Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie wenig (Fern-)reisen unternommen haben, scheinen die meisten darauf erpicht zu sein, die Welt wieder zu entdecken, und sei es nur kulinarisch. Die Nachfrage nach internationalen Rezepten und Zutaten ist explodiert, und abenteuerlustige Esser suchen auf anderen Kontinenten nach kulinarischen Köstlichkeiten. Bei der Pizza scheinen thailändische, vietnamesische und mexikanische Geschmacksprofile am schnellsten zu wachsen. Scharfe Zutaten aller Art sind ebenfalls auf dem Vormarsch, darunter Sriracha (scharfe thailändische Sauce), Jalapeños (mexikanische Chillies) und Harissa (Gewürzmischung aus der Maghreb-Region in Nordwestafrika).
Pizza automatisch
Der Automatisierungstrend macht auch nicht vor der Pizza halt. Pizzaautomaten, die eine heiße Pizza auf Knopfdruck zubereiten, tauchen immer häufiger auf der ganzen Welt auf. Auch Pizza-Roboter werden aufgrund von Personalmangel zur Alternative, wie der x pizza Cube. Bei der Auslieferung von Pizza kommen inzwischen Roboter zum Einsatz, die die Pizza selbstständig ausliefern können. In den USA liefert Dominos bereits Pizzen mithilfe von autonomen Lieferrobotern der Firma Nuro aus. Kleine Roboter – kniehoch und in der Lage, etwa vier große Pizzen zu transportieren – bewegen sich autonom durch Houston und beliefern Kunden mit frischer Pizza.
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