Spannende Gastro-Neuheiten vom Food Innovation Camp
Beim Food Innovation Camp in Hamburg präsentierten rund 80 Food-Startups ihre innovativen Produkte. Das durchgängige Thema bei fast allen Startups war OHNE. Entweder ohne Fleisch oder tierische Produkte, ohne Zusatzstoffe, ohne Soja, ohne Geschmacksverstärker, ohne Zucker, ohne Alkohol, aber mit viel Geschmack. Wir stellen 5 Startups vor, die wir am interessantesten fanden.
Laphet – Essbarer Tee
Schon mal Teesalat probiert? Laphet ist ein traditionelles Superfood aus Myanmar. Es besteht aus fein gehackten, fermentierten Teeblättern, die reich an Antioxidantien, Mineralien und Ballaststoffen sind. Die Firma Tea Eats hat daraus eine Art Pesto hergestellt, aus dem sich leckere Snacks wie Teebrotaufstrich, Teesalat oder Tee-Hummus zubereiten lassen. Für den Teesalat hat das Unternehmen auch ein knuspriges Topping aus gerösteten Bohnen und Erdnüssen entwickelt. Der Teesalat aus Römersalat, Tomaten und Lauch mit Zitronendressing kann mit dem Topping auch als Bowl serviert werden.
Rezept Teesalat Rezept Teebowl
Tempeh – Die natürliche Fleischalternative
Problematisch bei Fleischalternativen sind der hohe Verarbeitungsgrad und die vielen Zutaten. Obwohl immer mehr Hersteller von Fleischalternativen versuchen, ihre Zutatenlisten zu reduzieren, bleiben die meisten Fleischimitate hochverarbeitete Lebensmittel, bei denen viele Verbraucherinnen und Verbraucher kritisch hinterfragen, ob sie gesund sind. Statt Fleisch aus pflanzlichen Proteinen zu imitieren, hat die Firma four Taste Tempeh, ein traditionelles indonesisches Lebensmittel aus fermentierten Hülsenfrüchten, weiterentwickelt.
Statt aus Soja stellt das Unternehmen sein Tempeh aus Lupinen und gelben Erbsen her. Bei der Herstellung werden die Hülsenfrüchte gekocht, mit einer speziellen Pilzkultur geimpft und anschließend fermentiert. Das Ergebnis ist ein eiweißreicher, bissfester Block, der sich vielseitig in verschiedenen Gerichten einsetzen lässt und somit ein vollkommen natürliches Produkt ist, das weder Zusatzstoffe noch Geschmacksverstärker enthält. Tempeh zeichnet sich durch eine bissfeste Konsistenz, eine sehr gute Aufnahmefähigkeit für Marinaden und einen dezent nussigen Eigengeschmack aus. Wir probierten eine leckere Bowl mit glasiertem Teriyaki-Tempeh und ein süßes Dessert mit karamellisiertem Tempeh.
Veganes Frühstück leicht gemacht
Mit dem Waffel- und Pancakepulver von reoat können Gastronomen schnell und unkompliziert ein veganes Frühstück mit Waffeln, Pancakes und mit Barista Hafermilch verschiedene Kaffeevariationen zubereiten. Für den Waffel- oder Pfannkuchenteig wird einfach Wasser mit dem Pulver verrührt – fertig! Vegan und ohne Zusatzstoffe ist dies eine praktische und umweltfreundliche Alternative. Die Basisvarianten sind auch als Gastro-Packs erhältlich. Mit dem Teigpulver lassen sich auch spannende herzhafte Snacks zubereiten, wie Süßkartoffel-Pancakes oder herzhafte Waffeln mit Frischkäse, Tofu und Frühlingszwiebeln.
Rezepte: Süßkartoffel-Pancakes
Veganes Eis aus Algen
Veganes Speiseeis ist eigentlich keine Innovation mehr. Mittlerweile stellt jeder Eishersteller auch veganes Eis her. Aber veganes Eis aus Algen war uns bisher unbekannt. Die Algen ersetzen im Eis Milch und Zucker. Beide Zutaten haben die Eigenschaft, Eis cremig zu machen. Zucker verhindert die Bildung von Eiskristallen und trägt so zur cremigen Konsistenz des Eises bei. Das Gute daran ist, dass man mit Algen viel weniger Zucker ins Eis geben muss. Algeneis enthält nur 9 % Zucker. Die Sorten Schokolade und Haselnuss, die wir probiert haben, schmeckten sehr gut und waren für unseren Geschmack süß genug. Im Algenwerk Dresden wächst die Spirulina-Alge in einem innovativen und effizienten Wassergewächshaus unter optimalen Bedingungen. Dank des geschlossenen und stabilen Systems gedeiht die Alge ohne Pestizide, Herbizide oder andere Zusätze in gleichbleibender Qualität. Weitere Verarbeitungsschritte sind nicht notwendig – so kommt das Produkt völlig unbehandelt und erntefrisch ins Glas oder in andere Produkte wie Eis. Weitere gesunde Rezeptideen mit Spirulina-Algen finden Sie auf der Homepage des Unternehmens.
Mehrweg für Gastrobehälter
Gastronomische Verpackungen sind in der Regel recht groß. Daher sind ihre Verpackungen, insbesondere für flüssige Produkte, recht stabil und verbrauchen viel Kunststoff. Finden diese Behälter keine weitere Verwendung als Aufbewahrungsbehälter oder ähnliches, werden sie weggeworfen. Um diesen Plastikmüll zu vermeiden, hat die Firma Pfabo eine Mehrweglösung entwickelt. Das Unternehmen bietet Lebensmittelherstellern und -verarbeitern für die Belieferung von Großverbrauchern, z.B. Frischetheken, Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomie und Kantinen, Mehrwegbehälter von 1 – 6 Liter an. Pfabo beleuchtet mit den Herstellern den gesamten Mehrwegkreislauf, sorgt für einen reibungslosen Ablauf, organisiert die Abholung an zentralen Stellen und übernimmt bei Bedarf auch die Reinigung und unterstützt so bei der Einführung.
KI hilft gegen Lebensmittelverschwendung
Viele Restaurants wollen nachhaltiger werden. Das geht zum einen mit regionalen, saisonalen und pflanzlichen Produkten, aber auch mit dem Versuch, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Initiativen wie “too good to go” helfen dabei, bereits zubereitete Speisen, die nicht mehr verkauft werden können, weiterzugeben. Doch was ist mit dem Essen, das auf dem Teller bleibt und weggeworfen wird? Sind die Portionen zu groß? Bleiben immer bestimmte Zutaten übrig? Das ist schwer zu analysieren. Die Firma Kitro hilft jetzt nach. Eine Kamera an der Mülltonne macht ein Foto von jedem Abfall, die KI analysiert und identifiziert die weggeworfenen Lebensmittel und die Waage unter der Mülltonne misst, wie viel Essen in der Tonne landet. Einmal erfasst, können die Daten ausgewertet werden, um in Zukunft Ressourcen und Kosten zu sparen und nachhaltiger zu wirtschaften.
Über das Food Innovation Camp
Das Food Innovation Camp (FIC) fand am 17. Juni zum sechsten Mal in der Handelskammer Hamburg statt. Beim Konferenzprogramm standen unter anderem die Themen Food & Fitness und Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung im Mittelpunkt. Die Besucher erwartete zudem eine Expo mit über 80 Startups, interessante Vorträge und viele kulinarische Überraschungen.
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