Belgien ist nicht nur für seine Waffeln und sein Bier bekannt – auch die herzhaften Snacks des Landes genießen Kultstatus. Von doppelt frittierten Pommes über gefüllte Kroketten bis hin zu traditionellen Eintöpfen zeigt sich die belgische Küche bodenständig und vielfältig.
Frietjes – belgische Pommes
Belgische Pommes – mehr als nur frittierte Kartoffeln – sind ein echtes Kulturgut und gelten weit über die Landesgrenzen hinaus als knuspriges Aushängeschild der belgischen Esskultur. Ob an Straßenständen, in sogenannten Frituren (Pommesbuden) oder als Beilage im Restaurant: Die dicken, goldgelb frittierten Stäbchen sind fester Bestandteil des belgischen Alltags. Was sie so besonders macht, ist nicht nur die Art der Zubereitung (sie werden nämlich doppelt frittiert), sondern auch die große Auswahl an ausgefallenen Snacks und Saucen, die sie begleiten.
Mehr belgische Frituur-Snacks Rezepte mit Pommes
Worstenbroodje – Wurst im Teigmantel
Sowohl in den Niederlanden als auch in Belgien gibt es verschiedene Varianten des beliebten Wurstbrötchens. Es besteht aus Blätterteig mit einer gewürzten Hackfleischfüllung. Oft wird die Oberkante mit Ei bestrichen, um beim Backen eine goldbraune Kruste zu bekommen. Traditionell wird der Snack am „Verloren Maandag” (Verlorener Montag – dem Montag nach dem Dreikönigstag) gegessen. Worstenbroodjes sind allerdings auch ganzjährig in Bäckereien erhältlich.
Belgische Waffeln
Das beliebteste süße Streetfood auf Belgiens Straßen sind die typischen Waffeln. Es gibt sie in zwei Varianten, beide aus Hefeteig: Während die Brüsseler Version rechteckig und leicht ist, ist die Lütticher Waffel kleiner, runder und durch eingebackene Zuckerperlen besonders karamellig.
Belegde broodjes – belgische Sandwiches
Auch in Belgien sind belegte Brötchen oder Sandwiches vor allem zur Mittagszeit sehr beliebt. Dabei wird ein Baguette (meist halbiert oder eine kleinere Variante verwendet) mit Zutaten nach Wahl belegt. Am bekanntesten ist das Broodje Smos (im Volksmund Smoske), ein Baguette belegt mit Schinken, Käse, Blattsalat, einem hartgekochten Ei, Tomate, Mayonnaise und Gurke oder Gewürzgurke. Der Name stammt vom flämischen Wort smossen, was kleckern bedeutet. Das Baguette ist nämlich so reichlich belegt, dass oft gekleckert wird. Das Broodje Martino ist das belgische Pendant zum Mettbrötchen. Dabei wird das Mett gewürzt mit Worcestersauce, Tomatenketchup, Cayennepfeffer, Senf und Tabasco. Zu dem Mett gesellen sich nicht nur Zwiebeln, sondern auch Kapern und Gewürzgurken. Eine Kombination aus den beliebtesten Snacks ist das Mitraillette aus Brüssel: ein halbes Baguette beladen mit Fleisch (oft Bouletten, Frikandel oder Burgerpatties), Pommes und unterschiedlichsten Soßen.
Kaas- & Garnaalkroketten – Kroketten mit Füllung
Außen knusprig und innen cremig weich, so lässt sich die belgische Krokette am besten beschreiben. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, am bekanntesten sind die Kaaskroketten (mit geschmolzenem Käse) und die Garnaalkroketten (mit Nordseegarnelen). Die Füllung wird zubereitet, abgekühlt und in Paniermehl gewälzt, bevor sie goldbraun frittiert wird. Sie werden sehr häufig als Vorspeise oder Snack (z. B. zum Bier) serviert. Wie in den Niederlanden sind Kroketten auch in Belgien so beliebt, dass es sogar eigene Kroketten-Bars gibt, wie z. B. Chapeluur in Gent.
Snacks zum Bier
Mit über 1000 verschiedenen Sorten, vom kräftigen Trappistenbier bis zum frischen Weizenbier, ist Belgien weltweit für seine Biervielfalt bekannt. In Belgien werden eine Vielzahl von Snacks zum Bier angeboten, z. B. Käsewürfel aus belgischem Käse wie dem Hartkäse Oud-Brugge oder dem etwas weicheren Chimaykäse, ebenso wie frittierte Snacks wie Bitterballen oder Kroketten. Als Kontrast zu Bier wird auch belgische Schokolade angeboten.
Witloof – Chicorée
Witlof ist eine typisch belgische Gemüsesorte, die aus der belgischen Küche kaum wegzudenken ist. Er ist für seinen leicht bitteren Geschmack bekannt und wird gerne überbacken mit Schinken und Käse gegessen, aber auch roh in Salaten mit Apfel oder Nüssen. Die Blätter eignen sich zudem perfekt als kleine Schiffchen, die mit einer Füllung nach Wahl serviert werden können.
Vol-au-vent – Hühnerfrikassee-Pastete
Vol-au-vent, auch Koninginnenhapje genannt, ist ein knuspriges, hohles Blätterteiggebäck, gefüllt mit einer cremigen Ragoutfüllung. Diese besteht aus gekochtem und zerkleinertem Hühnerfleisch, Hackfleischbällchen, Champignons und einer hellen Sauce, ähnlich einer Béchamelsauce. Traditionell wird Vol-au-vent mit Pommes frites oder Kartoffelpüree und manchmal einem kleinen Salat serviert.
Stoofvlees – Flämisches Rindergulasch
Stoofvlees (auch stoverij genannt) ist ein traditionelles Schmorgericht aus Flandern. Das Rindfleisch wird zunächst angebraten und anschließend in einer dunklen, kräftigen Biersoße geschmort. Dadurch entsteht die butterzarte Konsistenz des Fleisches. Häufig werden Zutaten wie Zwiebeln, Senf oder Gewürze wie Lorbeerblätter oder Gewürznelken mitgeschmort. Eine süße Note wird durch die Zugabe von z. B. braunem Zucker, Apfelsirup oder Lebkuchen erreicht. Die Soße ist in Pommesbuden als Alternative zu Mayonnaise oder Ketchup sehr beliebt.
Waterzooi – flämischer Fisch- oder Fleischeintopf
Waterzooi gilt als flämisches Nationalgericht und kommt ursprünglich aus Gent. Der Name leitet sich vom flämischen Wort „zooien“ ab, was so viel wie „sieden“ oder „kochen“ bedeutet. Die Basis der ursprünglichen Variante sind Süßwasserfische wie Aal, Hecht oder Karpfen. Heute sind jedoch Varianten mit Huhn oder Kalb beliebter. Das Fleisch oder der Fisch wird mit Gemüse wie Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Lauch in Kombination mit Kräutern wie Petersilie, Thymian, Lorbeer und Salbei und Gewürzen wie Gewürznelken gegart. Der Sud besteht aus Weißwein, Wasser oder Brühe mit Butter.
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