Trend – Fleischalternativen für mehr vegane Vielfalt

Fleischersatz boomte bislang vor allen Dingen bei Burgern aller Preisklassen von Fast Food bis Better Burger. Da auch coronabedingt immer mehr Menschen nach Fleischalternativen suchen, hat sich das Angebot an Fleischalternativen für eine Vielzahl von beliebten Snacks stark erweitert.

Großes Wachstum bei Fleischalternativen

Burger mit Pilzen und Salat
© Adobe Stock

Laut einem Bericht des ING Research  Instituts, weist der europäische Markt für Fleisch- und Milchalternativen starke Wachstumsraten auf. Die gesamten Einzelhandelsumsätze im Jahr 2019 beliefen sich demnach auf 4,4 Milliarden EUR und es wird erwartet, dass diese bis 2025 auf bis zu 7,5 Milliarden EUR steigen werden. Somit wird angenommen, dass sich das jährliche Wachstum von circa 10% fortsetzt.* Der Absatz von Fleischalternativen in Deutschland wuchs in 2020 sogar um 39 %. Das meldet das Statistische Bundesamt. Dieses Wachstum bringt neue Konkurrenz mit sich und wirkt sich auch auf die gesamte Nahrungsmittelkette inkl. der Gastronomie aus. Da Start-ups wie Beyond Meat oder Lebensmittelkonzerne wie Unilever oder Nestlé mit ihren Alternativprodukten großen Erfolg am Markt genießen, haben sich auch eine zunehmende Zahl der klassischen Fleischunternehmen entschlossen in die Kategorie der pflanzlichen Produkte einzusteigen. Dies führt zu einer breiteren Palette pflanzlicher Fleischersatzprodukte auch in der Gastronomie, bei Bäckereien und in Kantinen, die zudem preislich und geschmacklich zunehmend mit Fleischprodukten konkurrieren können. So hat z.B. Pizza Hut in Partnerschaft mit Beyond Meat eine vegane Wurst-Pizza auf dem Markt gebracht. Burger King eröffnet sogar die erste komplett vegane Burger-Filiale in Köln in 2021.

Rückgang von Fleischkonsum auch durch Corona

Young woman having breakfast on the computer desk / snackconnection
© Adpic

Jeder vierte Deutsche beschreibt sich mittlerweile nicht mehr als „Allesesser”. Vor allem junge Menschen, Frauen und Studenten verzichten auf Fleisch in ihrer Ernährung. 39% der Allesesser haben sich bereits einmal eine Zeit lang bewusst vegetarisch oder vegan ernährt. Als Gründe wurden vor allem gesunde Ernährung (64%) und der Einsatz für das Tierwohl (50%) genannt.** Generell hat die Corona-Pandemie diesen Trend verstärkt. In einer Studie von Appinio gaben 38% der Deutschen an, seit dem Ausbruch der Pandemie weniger Fleisch gegessen zu haben als davor. Laut Statistischem Bundesamt geht der Konsum von Fleisch in Deutschland deutlich zurück. Während ein Haushalt 1978 durchschnittlich noch gut 6,7 Kilogramm Fleisch im Monat verbraucht habe, sind es 40 Jahre später mit 2,3 kg nur noch ein Drittel weniger.
Jeweils ein Viertel der Deutschen hat in den letzten sechs Monaten zum ersten Mal bewusst ein Fleischersatzprodukt gegessen.**  So ist es nicht erstaunlich, dass der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in 2020 in Deutschland so niedrig war wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Das geht aus den vorläufigen Angaben der Versorgungsbilanz Fleisch des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor. Auch in Zukunft wird eine deutliche Verlagerung in Richtung pflanzliche Lebensmittel stattfinden. In einer Untersuchung von ADM gaben 80% der Verbraucher an, dass sie wahrscheinlich auch nach dem Ende der Pandemie weiterhin pflanzliche Fleischalternativen zu sich nehmen werden.***

Produktvielfalt mit kurzer Zutatenliste

Veganes Schnitzelbrötchen von Bestcon / snackconnection
© BestCon

Der Trend hin zu Fleischersatzprodukten wird sich daher auch im Snackmarkt ungebremst fortsetzen. Eine größere Produktvielfalt von Fleischalternativen wird diesen Trend bedienen. McDonalds arbeitet z.B. zusammen mit Beyond Meat bereits an einem größeren McPlant-Portfolio mit verschiedenen pflanzlichen Produkten. Hat sich das Snackgeschäft 2020 im Bereich der Fleischalternativen hauptsächlich auf vegetarische und vegane Burger konzentriert, so sieht man in 2021 mehr und mehr Snack-Klassiker als vegane Varianten. Bei der Currywurst, dem Hot Dog oder der klassischen Bratwurst kann man schon öfters wählen können, ob man sie mit tierischem oder pflanzlichem Protein möchte. Bei den Shell-Tankstellen kann man sein Schinkensandwich inzwischen mit “normalem” Schinken oder mit veganer Schinkenspicker-Wurst von Rügenwalder Mühle kaufen. Oft unterscheiden sich die zwei Varianten geschmacklich kaum noch voneinander.

Fleischersatz in klassischen Snacks

Vegane Schnitzel Bowl
© FVZ Convenience

Chicken Nuggets, Hühnchen-Sandwiches oder Frikadellen im Brötchen gibt es auch als „sin carne“-Variante aus pflanzlichem Fleischersatz oft schon im Quick Service, beim Bäcker und in der Kantine zu kaufen. Dabei richtet sich das Interesse der Verbraucher nun verstärkt auf Clean Label, weniger verarbeitete Produkte und “frei-von“-Optionen, die gleichzeitig nachhaltig sind. Die Verbraucher verlangen Produkte, die gut schmecken, gleichzeitig aber auch durch eine kürzere und verständliche Zutatenliste mehr Transparenz und Natürlichkeit bieten. Das Schweizer Start-up Planted etwa hat zusammen mit dem Döner-Hersteller PIYA FINE FOOD einen fleischlosen Döner Kebab-Spieß konzipiert und auf den Markt gebracht. Der fleischlose Döner hat nur vier Zutaten und enthält daneben nur noch Salz und eine Gewürzzubereitung. Somit hat der Kebab von Planted die kürzeste Zutatenliste auf dem Markt. Die Firma Loryma hat mit pflanzlichen Hühnerbruststreifen ein Topping für trendige, verzehrfertige To Go-Salate oder Bowls aus dem Kühlregal für Bäckereien, Kantinen oder der Handelsgastronomie entwickelt.

Quellen: *ING Research Okt. 2020 “Growth of meat and dairy alternatives is stirring up the European food industry”; **Appino FMCG Report 2020; ***ADM Studie 2020 OutsideVoice®

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