Nachgefragt bei Gustav Grün – Vegane Middle-Eastern Fusionsküche

Gastro Trends

Gustav Grün wurde 2017 als veganer Imbiss eröffnet, mit der Idee, gesundes und leckeres Essen anzubieten, ohne Veganismus aufzuzwingen. Mit sieben Filialen in Deutschland und zwei im Ausland bietet Gustav Grün eine vielfältige Middle-East Fusionküche mit einem individuellen Baukastenprinzip. In einem Interview teilen die Gründer Einblicke in ihre schnelle Zubereitung, die Auswahl von Standorten, ihre Präsenz in Rewe Märkten und ihre Nachhaltigkeitspraktiken, die durch den Slogan “Gesund. Lecker. Fair.” geprägt sind.

Was hat euch auf die Idee gebracht einen veganen Imbiss zu eröffnen? In 2017 war veganes Essen noch nicht so ein großer Trend.

Gustav Grün veganer Imbiss
© Gustav Grün

Gustav Grün: In erster Linie wollten wir bei Gustav Grün gerne gesundes, leckeres und frisches Essen anbieten und gleichzeitig damit den Leuten zeigen, dass es auch ohne Fleisch richtig gut schmecken kann – ohne dabei aber Leuten den Veganismus aufzwingen zu wollen. Dass es kein Fleisch bei Gustav Grün gibt, war vor allem 2017 eher ein schöner Benefit, aber zum diesem Zeitpunkt noch nicht einer unserer USPs.

Ihr serviert Middle-East Fusionküche. Es gibt Wraps, Bowls und Salate mit Falafel, veganem Kebap, Schawarma oder Beef. Was macht die Gerichte besonders?

Gustav Grün vegane Rolle
© Gustav Grün

Gustav Grün: Unser Essen bei Gustav Grün zeichnet aus, dass wir verschiedene Aromen aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt einfließen lassen. Zusätzlich ermöglicht unser Baukastenprinzip, dass jeder Gast sein Essen ganz individuell selbst zusammenstellen kann. Dies führt dazu, dass es unglaublich viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten gibt und bei jedem Besuch in einer unserer Filialen ein ganz neues besonderes Geschmackserlebnis entsteht.

Das Baukastenprinzip klingt besonders interessant. Jeder kann sich in 5 Schritten seine eigene Box, Bowl oder Rolle zusammenstellen. Wie stellt ihr die Zubereitung in nur 3 Minuten sicher?

Theke Tomaten Blumenkohl Gustav Grün
© Gustav Grün

Gustav Grün: Wir stellen sicher, dass wir unser Team laufend schulen. Aber auch unsere einzelnen Zutaten werden mehrmals am Tag frisch zubereitet und dann servierfertig in die Auslage gebracht. So können wir gewährleisten, dass wir schnell genug sind, um ein leckeres und vollwertiges Essen, auch zum Beispiel für die Mittagspause, welche vielleicht nur eine halbe Stunde dauert, anbieten zu können. Damit können wir auch mit der Konkurrenz aus dem Fast Food-Bereich locker mithalten.

Woher bezieht ihr Eure Zutaten?

Gustav Grün Gemüselieferung
© Gustav Grün

Gustav Grün: Wir versuchen bei allen Produkten, bei denen es möglich ist, die Lieferzeiten möglichst kurz zu halten – d.h. bei regionalen Anbietern zu kaufen. Dazu suchen wir uns in den jeweiligen Städten, wo wir eine Gustav Grün Filialen haben, einen Obst- und Gemüselieferanten aus der Region – meistens sogar aus der direkten Umgebung. So können wir gewährleisten, dass wir nicht nur unseren CO2-Abdruck möglichst niedrig halten, sondern auch bestmögliche Frische und Qualität bieten.

Was ist das beliebteste Gericht auf Eurer Speisekarte?

Gustav Grün vegane Bowl
© Gustav Grün

Gustav Grün: Das Lieblingsgericht unserer Gäste variiert immer mal wieder, da wir viele Gäste mit ganz unterschiedlichen Geschmäckern haben. Aber unsere noch gar nicht so lange eingeführte Bowl mit Curcuma-Basmatireis erfreut sich großer Beliebtheit. Hier ist eine leckere Kombination auf jeden Fall unser Mango-Chutney mit ein bisschen Rotkraut und Brokkoli dazu. Zuletzt ist der Curcuma-Blumenkohl mit schwarzem Sesam und Erdnuss-Hummus, eines unsere Signatur-Produkte, sehr empfehlenswert. Als Soße passt die minimal scharfe RedPepper Sauce dazu perfekt.

Ihr habt jetzt 7 Filialen in Deutschland und sogar eine auf Bali und eine in Mexiko. Laut Eurer Webseite sind bis 2026 noch viele weitere Filialen in Deutschland geplant und sogar einige im Ausland in Singapur und Sydney. Wie wählt ihr die Standorte aus?

Gustav Grün veganes Essen Getränk Auswahl
© Gustav Grün

Gustav Grün: In erster Linie wollen wir uns gerne auf die Expansion in Deutschland konzentrieren. Hier haben wir eine Bucket-List, mit Städten, in die wir gerne noch expandieren wollen. Aber generell wählen wir unsere Standorte auch nach unseren Partnern aus. Hier schauen wir, ob es menschlich mit dem jeweiligen Partner passt. Dementsprechend ist es so, dass auf Bali und jetzt in Mexiko Personen mit uns zusammenarbeiten, die nicht nur fachlich, sondern auch menschlich super sind. Das nächste konkrete Fernziel ist wahrscheinlich Kanada, aber hier ist noch nicht alles in trockenen Tüchern – wir sind noch in den Endzügen bei den Gesprächen mit den Partnern. Zudem ist es auf Bali und in Puerto Escondido sehr spannend für uns gewesen, zuzusehen, wie unser Essen bei dem internationalen Publikum ankommt. Auf Bali sind wir aktuell sogar das am besten bewertetes Lokal auf der Insel. Jetzt können wir uns auf jeden Fall sicher sein, dass unser Essen an allen Ende der Welt funktionieren kann und Menschen aus aller Welt unser Essen lieben. Dementsprechend können wir unsere Expansionstrategie ausweiten.

Ihr habt auch Theken in Rewe Märkten. Wird dort auch euer Baukastenprinzip umgesetzt oder liefert ihr dorthin fertige Boxen?

REWE Produkte Gustav Grün
© Gustav Grün

Gustav Grün: Mit unserem neuen Konzept GUSTAV GRÜN TO GO haben wir im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit REWE erfolgreich den Schritt in den Lebensmitteleinzelhandel gewagt. An unseren mittlerweile zwölf Standorten bieten wir eine vielfältige Auswahl an täglich frisch gefüllten Boxen an. Diese sind mit unseren eigenen Toppings, wie zum Beispiel einem fruchtigen Möhren-Sesamsalat mit Granatapfel oder unserem hauseigenen Couscous mit Cashewkernen, zusammengestellt. Neben unseren Boxen haben wir unser Sortiment auch um Produkte erweitert, die bereits aus unseren Restaurants bekannt sind. Dazu zählen unsere hauseigene Rhabarberschorle, unser mit Datteln gesüßter Ketchup sowie zahlreiche weitere Artikel wie verschiedene Salate, Suppen und Saucen. Wir waren überzeugt, dass es im Lebensmitteleinzelhandel eine gesunde und schnelle Alternative für den großen und kleinen Hunger geben sollte. Daher haben wir uns bewusst gegen ein Baukastensystem entschieden und setzen stattdessen auf vorgefertigte Boxen. Dies ermöglicht es uns, auch im REWE unseren Anspruch zu erfüllen, gesunde und schnelle Mahlzeiten anzubieten, ohne dass unsere Kunden lange in einer Schlange stehen müssen.

Nachhaltigkeit scheint bei euch ein wichtiges Thema zu sein. Wie setzt ihr Nachhaltigkeit in euren Läden um?

Vegane Bowls in To Go Verpackung Gustav Grün
© Gustav Grün

Gustav Grün: Ein nachhaltiger Umgang mit Mensch, Tier und Natur ist für uns eine Grundvoraussetzung. Nicht umsonst ist unser Slogan „Gesund. Lecker. Fair.“. Wir wollen faire Bedingungen fördern: In unserem Team, für unsere Gäste und für die Umwelt. Wir bezahlen übertariflich. Unsere Verpackungen sind sorgfältig ausgewählt, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wir setzen auf biologisch abbaubare Materialien und verzichten auf Einwegplastik. Die Minimierung von Lebensmittelabfällen ist uns ein zentrales Anliegen. Wir optimieren unsere Prozesse, um Abfälle zu reduzieren, und setzen auf Recycling und Kompostierung, um sicherzustellen, dass so wenig wie möglich auf Deponien landet. Wir ordern nur nach, was wir benötigen. Bei der Auswahl unserer Lieferanten legen wir zusätzlich Wert auf Transparenz und Nachhaltigkeitsstandards. Wir bevorzugen Partner, die sich für ökologische Landwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Produktionsprozesse einsetzen.

Und zu guter Letzt: Was ist euer Lieblingssnack?

Wenn wir nicht in einem unserer Läden essen, was wir nach den ganzen Jahren noch sehr gerne tun, dann finden wir die vietnamesische Küche besonders lecker.

Über Gustav Grün

Gustav Grün Gründer Kerim und Anton Benoua
© Gustav Grün

Gustav Grün wurde 2017 von den beiden Brüdern Kerim und Anton Benoua in Münster gegründet. Seitdem hat die Green Fast Food Kette Standorte in 6 deutschen und 2 internationalen Städten. Knapp 50 weitere Filialen sind noch in der Planung.

 

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