Ob morgens im Cappuccino, im Müsli oder beim Kochen: Pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch liegen nicht nur bei Veganern im Trend. Pflanzenmilch ist schon längst kein Nischenprodukt mehr. Ob Soja, Hafer, Reis, Mandeln, Cashews, Erbsen oder Hanf – immer mehr pflanzliche Lebensmittel werden mittlerweile zu milchigen Produkten verarbeitet.
Boomender Markt
Im Allgemeinen erleben vegane Lebensmittel in Deutschland eine steigende Nachfrage, insbesondere Milchalternativen. Der Markt für vegane Milchalternativen in Deutschland verzeichnete Jahr für Jahr ein signifikantes Wachstum. Laut einer Analyse von Grand View Research soll der Markt bis 2030 um durchschnittlich 8,1 % (CAGR) jährlich wachsen. Im Jahr 2024 nutzen laut Mintel fast 100 % der Deutschen Milchprodukte. Fast 40 % greifen stattdessen zu pflanzlichen Alternativen, und 35 % verwenden sowohl Milchprodukte als auch pflanzliche Alternativen. Im Rahmen einer YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2025 gaben rund 66 % der befragten Personen in Deutschland an, Haferdrinks als Milchersatz zu nutzen. Auf Mandelmilch griffen etwa 44 % der Befragten zurück. Soja, Mandeln und Cashewnüsse sind unterdessen die Favoriten bei veganem Käse.
Überzeugende Eigenschaften von Pflanzenmilch
Inzwischen werden Milchalternativen aus den unterschiedlichsten Pflanzen hergestellt. Es gibt Hafer-, Soja-, Kokos-, Mandel- und Reismilch. Weil bei dieser Vielfalt für jeden Geschmack etwas dabei ist, sind Pflanzendrinks nicht nur für vegan und vegetarisch lebende Menschen interessant, sondern erfreuen sich auch bei Flexitariern, die ihren Konsum von tierischen Produkten reduzieren möchten, großer Beliebtheit. Dabei ist vor allem für Kaffeeliebhaber die Schaumfestigkeit wichtig. Viele Unternehmen haben qualitativ hochwertige Barista-Variationen auf den Markt gebracht, die in puncto Aufschäumen Kuhmilch in nichts nachstehen.
Neue Basen für Milchalternativen – Kartoffeln, Erbsen oder Pistazien
Neben den klassischen Hafer-, Soja- oder Mandeldrinks erobern zunehmend innovative Basen den Markt für vegane Milchalternativen. Dug setzt auf Kartoffeln als nachhaltige und allergenarme Grundlage, während Vly mit Erbsenprotein eine besonders proteinreiche und neutrale Alternative bietet. Pinu bringt mit Pistazienmilch eine Premium-Variante ins Spiel, die durch ihren nussigen Geschmack besonders in der Kaffeezubereitung punktet. Diese neuen pflanzlichen Basen erweitern das Angebot für Gastronomie und Bäckereien – nicht nur für vegane Gäste, sondern für alle, die auf der Suche nach Abwechslung und neuen Geschmackserlebnissen sind.
Kaffeeautomaten mit 2 Milchsystemen
Hersteller von Kaffeevollautomaten reagieren inzwischen auf die wachsende Nachfrage nach pflanzlichen Milchalternativen, insbesondere bei Kaffeespezialitäten. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, entwickeln Anbieter wie WMF Maschinen mit zwei getrennten Milchsystemen. So ermöglicht beispielsweise die WMF‑2-Milchlösung den parallelen Einsatz von klassischer Milch und pflanzlichen Alternativen wie Hafer- oder Sojamilch – ganz ohne Geschmacksübertragung oder Hygieneprobleme. Diese Technik ist ideal für Bäckereien und Cafés, die ein breites Publikum bedienen und dabei auf aktuelle Konsumtrends wie vegane Ernährung und Gen-Z‑Vorlieben eingehen möchten.
Rezepte vegane Kaffeespezialitäten
Positive Effekte auf Tierwohl, Umwelt und Gesundheit
Die Tierhaltung wird immer kritischer betrachtet. Denn die Tierhaltung verursacht mehr Treibhausgase als alle Autos, Lastwagen, Flugzeuge und Schiffe zusammen ausstoßen. Zudem müssen Milchkühe meist stressige Haltungsbedingungen ertragen. Pflanzliche Milch stellt daher eine tier- und umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Milch dar. Insbesondere Hafermilch ist sogar eine umweltfreundlichere Variante als Reis- oder Mandelmilch, da Hafer in unseren Breiten wächst und im Anbau weniger Wasser verbraucht als Reis oder Mandeln. Hafermilch ist in Deutschland der Verkaufsschlager, gefolgt von Mandel- und Sojamilch. Aber nicht nur Umwelt und Tiere profitieren von pflanzlicher Milch, sondern auch der Mensch. Enthält der Pflanzendrink doch meist weniger Fett und hat eine günstigere Fettsäurezusammensetzung als dessen tierisches Pendant. Zudem enthält pflanzliche Milch meist weniger Zucker und genauso viel Kalzium wie Kuhmilch, wenn sie mit Kalzium angereichert wurde.
Wunsch nach mehr Milchprodukten aus pflanzlichen Alternativen
Der Wunsch nach gesunden Lebensmitteln spiegelt sich unter anderem in der steigenden Nachfrage und Verfügbarkeit von pflanzlichen Alternativen für Joghurt, Käse, Sahne und Eiscreme sowie andere Milchprodukte wider. Veganer Joghurt wird meist aus Soja hergestellt, aber auch Sorten auf Basis von Mandeln, Hafer, Lupinen, Reis, Kokosnuss oder Hanf sind im Handel erhältlich. Diese pflanzlichen Alternativen gibt es in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen und sie erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Vegane Butter gibt es genau genommen schon seit vielen Jahren in Form von pflanzlicher Margarine – allerdings ist nicht jede Margarine vegan. Manche Sorten beinhalten beispielsweise Tiermilchbestandteile wie Buttermilch.
Rezepte vegane Desserts & Smoothies
Veganer Käse für Snacks
Der Markt für veganen Käse in Deutschland wächst weiterhin dynamisch. Vegane Käsealternativen sind in verschiedenen Sorten erhältlich, darunter Frischkäse, Scheibenkäse, Reibekäse und Weichkäse. Die Hauptzutaten variieren je nach Produkt und umfassen Nüsse wie Cashews und Mandeln, Soja, Kokosöl, Kartoffelstärke sowie Hefeflocken, die für einen käseähnlichen Geschmack sorgen. Einige innovative Produkte nutzen fermentierte Sojabohnen (Tempeh) oder Kichererbsen als Basis. Für den Foodservice gibt es inzwischen eine Vielzahl von veganen Käsesorten, vom Schnittkäse wie Gouda oder Frischkäse für das belegte Brötchen bis zum veganen Pizzakäse, der auf der Pizza schmilzt.
Veganes Eis liegt im Trend
Die Auswahl an veganen Eissorten wächst rasant – und das aus gutem Grund. Häufig basieren sie auf Soja, Lupinen, Kokosnuss, Nüssen oder Mandeln; Auch pflanzliche Milchsorten wie Kokos- oder Hafermilch kommen zum Einsatz. Ob mit Schokolade, Früchten oder Keksstücken verfeinert: Veganes Eis steht dem klassischen Pendant geschmacklich in nichts nach. Viele Sorbets sind von Natur aus vegan, und auch kreative, zuckerfreie Varianten lassen sich ganz einfach aus Bananen und anderen Früchten herstellen – ideal für bewussten Genuss ohne Kompromisse.