Ob morgens im Cappuccino, im Müsli oder beim Kochen: Pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch liegen nicht nur bei Veganern im Trend. Pflanzenmilch ist schon längst kein Nischenprodukt mehr. Ob Soja, Hafer, Reis, Mandeln, Cashews, Erbsen oder Hanf – immer mehr pflanzliche Lebensmittel werden mittlerweile zu milchigen Produkten verarbeitet.
Boomender Markt

Laut der Desatis-Erhebung: Trends zu Pflanzendrinks sank der Pro-Kopf-Verbrauch von sogenannter Konsummilch 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent auf 47,8 kg und lag damit auf den niedrigsten Wert seit 1991. Hier wird deutlich, dass pflanzenbasierte Lebensmittel keine Nischenprodukte mehr sind. So wurden im Jahr 2021 296,1 Mio. Liter Pflanzendrinks im Wert von 199,3 Mio. € nach Deutschland importiert. Ein klarer Trend, den der Außer-Haus-Markt zum Anlass nehmen sollte, Milch und Milchprodukte auf pflanzlicher Basis in seine Speisekarten zu integrieren. Die wachsende Nachfrage nach Milchalternativen spiegelt auch die Auswertung der Online-Marketing-Plattform SEMrush wider, für die die Experten die deutschlandweiten Google-Suchanfragen der vergangenen drei Jahre analysierten.
Überzeugende Eigenschaften von Pflanzenmilch

Inzwischen werden Milchalternativen aus den unterschiedlichsten Pflanzen hergestellt. Es gibt Hafer-, Soja-, Kokos-, Mandel-, und Reismilch. Weil bei dieser Vielfalt für jeden Geschmack etwas dabei ist, sind Pflanzendrinks nicht nur für vegan und vegetarisch lebende Menschen interessant, sondern erfreuen sich auch bei Flexitariern, die Ihren Konsum von tierischen Produkten reduzieren möchten, großer Beliebtheit. Dabei ist vor allem für Kaffeeliebhaber die Schaumfestigkeit wichtig. Viele Unternehmen haben qualitativ hochwertige Barista-Variationen auf den Markt gebracht, die in puncto Aufschäumen Kuhmilch in nichts nachstehen.
Positive Effekte auf Tierwohl, Umwelt und Gesundheit

Die Tierhaltung wird immer kritischer betrachten. Denn die Tierhaltung verursacht mehr Treibhausgase als alle Autos, Lastwagen, Flugzeuge und Schiffe zusammen ausstoßen. Zudem müssen Milchkühe meist stressige Haltungsbedingungen ertragen. Pflanzliche Milch stellt daher eine tier- und umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Milch dar. Insbesondere Hafermilch stellt sogar eine umweltfreundlichere Variante dar als Reis- oder Mandelmilch, da Hafer in unseren Breiten wächst und im Anbau weniger Wasser verbraucht als Reis oder Mandel. Hafermilch ist in Deutschland der Verkaufsschlager, gefolgt von Mandel- und Sojamilch. Aber nicht nur Umwelt und Tiere profitieren von pflanzlicher Milch auch der Mensch. Enthält der Pflanzendrink doch meist weniger Fett und hat eine günstigere Fettsäurezusammensetzung als deren tierisches Pendant. Zudem enthält pflanzliche Milch meist weniger Zucker und genauso viel Kalzium wie Kuhmilch, wenn sie mit Kalzium angereichert wurde.
Wunsch nach mehr Milchprodukten aus pflanzlichen Alternativen

Der Wunsch nach gesunden Lebensmitteln spiegelt sich unter anderem in der steigenden Nachfrage und Verfügbarkeit von pflanzlichen Alternativen zu Joghurt, Sahne, Butter und Eiscreme sowie anderen Milchprodukten wider. Veganer Joghurt wird meist aus Soja gemacht, aber auch Sorten auf Basis von Mandeln, Hafer, Lupinen, Reis, Kokosnuss oder Hanf sind im Handel erhältlich. Diese pflanzlichen Alternativen gibt es in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Genau genommen gibt es vegane Butter schon seit vielen Jahren in Form von pflanzlicher Margarine – allerdings ist nicht jede Margarine vegan. Manche Sorten beinhalten beispielsweise Tiermilchbestandteile wie Buttermilch.
Vegane Aufstriche & vegane Sahne

Vegane Aufstriche, die das V-Label tragen, sind am einfachsten als vegan zu erkennen: Produkte, die damit gekennzeichnet wurden, müssen frei von tierischen Bestandteilen sein. Pflanzliche Alternativen zu Sahne können auf Basis verschiedenster Zutaten wie Soja, Dinkel, Mandeln, Hafer und Reis, aber auch Kokosnuss hergestellt werden. In Geschmack und Cremigkeit steht vegane Sahne dem Original aus Kuhmilch in nichts nach. Zum Verfeinern von Soßen, Suppen und Dips kommt vegane Kochcreme oder Kokosmilch zum Einsatz.
Mehr veganes Eis

Die Auswahl veganer Eissorten wächst, wobei die Verfügbarkeit je nach Region variiert. In der Regel wird veganes Eis auf Basis von Soja, Lupinen, Kokosnuss, Nüssen oder Mandeln hergestellt. Manchmal werden auch Kokosnussmilch oder andere pflanzliche Milchsorten als Basis verwendet. Ob mit Schokolade, Früchten oder Keksen: Veganes Eis steht dem tierischen Original in nichts nach.