Smart-Protein-Umfrage: Deutschland isst weniger Fleisch
Eine gemeinsame Umfrage von ProVeg, Innova Market Insights, der Universität Kopenhagen und der Universität Gent hat europaweit eine klare Verschiebung hin zu einer pflanzlichen Ernährung in 2021 festgestellt. Die Umfrage im Rahmen des Smart-Protein-Projekts ergab, dass 51 % der deutschen Verbraucher ihren Fleischkonsum im letzten Jahr deutlich reduziert haben.
Ein Drittel ernährt sich flexitarisch
Unter den Befragten in Deutschland ernähren sich bereits 30 % flexitarisch. Sie reduzieren den Konsum tierischer Lebensmittel. Der Anteil Befragter mit einer veganen oder vegetarischen Ernährung lag in Deutschland mit 10 % am höchsten unter den europäischen Befragten. An der Umfrage nahmen mehr als 7.500 Personen in 10 europäischen Ländern teil. Befragt wurden die Teilnehmer unter anderem zu ihren Einstellungen gegenüber pflanzlichen Lebensmitteln, zu ihrem Vertrauen in diese Produkte, zu ihren Konsumgewohnheiten und zu den wichtigsten Gründen für ihre Lebensmittelwahl. Die Ergebnisse stehen auch als länderspezifische Berichte zur Verfügung.
Fleischkonsum in Deutschland wird reduziert
- Über die Hälfte der Befragten (51 %) gab an, ihren Fleischkonsum bereits deutlich reduziert zu haben.
- 2 von 5 Teilnehmern (41 %) sehen sich in der Lage, ihren Fleischkonsum in naher Zukunft zu reduzieren.
- Rund jeder 3. (32 %) möchte auch den Konsum von Milchprodukten verringern.
Konsumenten wünschen sich Vielfalt bei Fleischalternativen
Über die Hälfte der Befragten (55 %) nannte den Preis als größtes Hindernis für eine Umstellung auf pflanzliche Produkte. Dennoch erklärte sich jeder 4. (26 %) bereit, einen höheren Preis für pflanzenbasiertes als für tierisches Fleisch zu zahlen. 43 % der Befragten würden pflanzliche Alternativen mit dem Geschmack und der Textur von tierischem Fleisch probieren, 41 % würden sie regelmäßig kaufen. Die Befragten wünschten sich vor allem Hackfleisch und Burger-Pattys (je 32 %) sowie Hühnerbrüste und Würstchen (je 30 %) auf Pflanzenbasis in den Supermärkten. Auch Fischstäbchen (27 %) und Räucherlachs (22 %) auf Pflanzenbasis stehen oben auf der Wunschliste. An pflanzlichem Käse wünschten sich die Befragten insbesondere Frischkäse (32 %), Schnittkäse in Scheiben (32 %) und Mozzarella (31 %). Die meistverzehrten Produkte auf Pflanzenbasis sind Milch (28 %), Joghurt (21 %), Geflügel und Rindfleisch (je 20 %, alle mindestens wöchentlich). Kartoffeln, Reis und Linsen sind die bevorzugten Hauptinhaltsstoffe für pflanzliche Lebensmittel.
„Die Verbraucher zeigen den Weg: Sie wünschen sich noch mehr und noch bessere Lebensmittel auf Pflanzenbasis. Die Nachfrage ist da, nun sollte auch das Angebot wachsen. Das ist eine große Chance für alle Akteure.“ meint Dr. Kai-Brit Bechtold, Senior Consumer Research Scientist ProVeg.