Nachhaltiges To Go Konzept – Pott Cuisine

Convenience Food

Wie kreiert man nachhaltige Mahlzeiten To Go aus hochwertigen Zutaten, die jederzeit in 5 Minuten verzehrfertig sind. Pott Cuisine machte es möglich mit ihren kalten und warmen Gerichten im Mehrweg-Glas. Co-Founder und Geschäftsführer Christopher Wiedemann gibt im Interview mit snackconnection Einblicke in das innovative Food To Go Konzept.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen Pott Cuisine zu gründen?

Gründerteam Pott Cuisin
© www.leoseidel.de

Christopher Wiedemann: Speisen im Glas zu entwickeln, die zum Erhitzen nur die Zugabe von heißem Wasser benötigen – diese Idee schlummerte schon länger in Maren und mir. Als die Pandemie Deutschland im Februar 2020 erreichte und unser beider berufliche Veränderung ohnehin anstand, war die Zeit gekommen, die Idee in die Tat umzusetzen. So gingen wir im ersten Lockdown in unserem Häuschen im Spreewald in Klausur und entwickelten Pott Cuisine von der Pike auf. Wir sondierten den Markt, machten Analysen, diskutierten, stritten, einigten uns – und behangen dort alle Wände mit Post-Its und Ideenschnipseln. Es folgten die ersten Testversuche und schnell war klar, dass dieses Produkt am Puls der Zeit ist. Es bietet eine supereinfache Lösung für ein Problem, das eine breite Masse betrifft: sich im hektischen Alltag gesund, lecker und nachhaltig ernähren zu können.

Wie funktioniert Euer Konzept?

Speisen im Glas Wasse aufgießen
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Christopher Wiedemann: Primär war es uns wichtig, dass wir keine Fertigprodukte verwenden, sondern ausschließlich mit frischen Zutaten arbeiten. Da wir zur Finaliersierung der Speisen Wasser hinzugeben, muss das Wasser – rein technisch gedacht – im Vorhinein entzogen werden. Nur so hat die Speise am Ende die richtige und gewohnte Konsistenz. Zufällig sind wir über ein österreichisches Kochbuch (Prato – die gute alte Küche von Katharina Prato) aus dem 19. Jahrhundert gestolpert. Eine Zeit, in der es noch keine Kühlschränke gab. Hier wird beschrieben, wie man Sude und Pasten mit einer alten und undenkbar einfachen Methodik haltbar macht: nämlich Übersalzen und Wasser entziehen. Mit diesem Mechanismus arbeiten wir bei Pott Cuisine und kommen somit völlig ohne Zusatzstoffe aus.

Im Endeffekt zerlegen wir die Gerichte in ihre Einzelbausteine und füllen sie dann in den Pott. Durch die Zugabe von heißem Wasser – nebst Umrühren und Schütteln –werden die Bestandteile wieder miteinander verbunden. Erst nach der Wasserzugabe erhalten die Gerichte also den gewünschten Geschmack und die perfekte Konsistenz. So kreieren wir das alt bekannte Gericht in unserer Tüftelküche völlig neu.

Was zeichnet Euer Essen aus?

Erpsensuppe Falafel im Glas
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Christopher Wiedemann: Ganz klar: das Fine-Dining im Glas. Da wir ausschließlich frische Zutaten verwenden und diese selbst verarbeiten, haben wir die Möglichkeit uns voll auf den Geschmack zu konzentrieren und sämtliche Bestandteile zu perfektionieren. Ebenso wichtig sind die Optik, die einfache Handhabe sowie die Nachhaltigkeit unserer Produkte. Wir verwenden ein Glasgefäß, welches im Pfandkreislauf immer wieder verwendet wird. 90% unserer Speisen sind vegetarisch und vegan. Wir arbeiten daran, immer mehr Inhaltsstoffe mit tierfreien Produkten zu ersetzen.

Wer kann Eure Potts bestellen?

Pasta Funghi im Glas
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Christopher Wiedemann: Wir streben in der aktuellen Phase primär Kooperationen im B2B Bereich an. Unser Kunden sind Kliniken, Hotels, Cafés, Co-Working-Spaces, Eventagenturen und -locations sowie Caterer. In naher Zukunft wollen wir weitere Partner wie Messen, Transportunternehmer – Stichwort Boardrestaurant – und Snackautomatenbetreiber hinzu gewinnen. Mitarbeiter- und Kundenwertschätzung spielen hier eine bedeutende Rolle. Unser Produkt soll eine Alternative zu allen Convenienceprodukten darstellen, aber eben in ultrafrisch und lecker und ohne Verpackungsmüll.

Als konkretes Beispiel möchten wir hier Kliniken nennen. Mitarbeitende in Patient*innen versorgenden Berufen arbeiten im ständigen Einsatz unter Stress, Nachtschichten sind keine Seltenheit und lange Essenspausen schlichtweg nicht möglich. Mit unserem Produkt muss an dieser Stelle nicht mehr zum belegten Brötchen gegriffen werden: eine schnell und einfach zubereitete warme Mahlzeit ist direkt und zu jeder Tages- und Nachtzeit greifbar. Da Wasserkocher meist überall vorhanden sind, kann auf Mikrowelle oder Backofen verzichtet werden. Durch den möglichen Verzehr direkt aus dem Pott wird nichtmal Geschirr benötigt. Dies spart Arbeitsschritte und schont zugleich die Umwelt.

Welches Gericht ist bei Euch am beliebtesten?

veganer Rote Bete Salat im Glas
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Christopher Wiedemann: Wir haben drei Kategorien von Potts: kalte, warme und heiße Gerichte. Unser Dauerbrenner in der kalten Kategorie ist der Rote-Bete-Salat mit Passionsfrucht-Avocado-Dressing, in der warmen Kategorie ist es unsere Pasta Funghi mit Trüffel und in der heißen Kategorie lieben alle unsere Erbsensuppe mit Falafel.

 

Wie habt Ihr bisher die Coronazeit überstanden?

Pott Cuisine Essen im Glas
© Pott Cuisine

Christopher Wiedemann: Wir haben bei jedem Lockdown die Zeit genutzt, um uns weiterzuentwickeln. Nach dem ersten Lockdown hatten wir unseren Prototypen und das Packaging ready-for-market. Damit konnten wir dann nach ersten Kooperationspartnern Ausschau halten. Mit unserem Foodtruck waren wir auf den Berliner Straßen direkt am Kunden – auch mit Fragebögen – unterwegs und haben uns unmittelbares Feedback einholen können. Ein total wichtiger Aspekt, durch den wir sehr viel lernen durften. Der zweite Lockdown stand an. Wir haben alles nochmal durchdacht und dabei unsere „echten“ Erfahrungen in die Weiterentwicklung mit einfließen lassen können. Neben dem Tuning der vorhandenen Gerichte folgte die Konzeption weiterer sowie die Anpassung unserer Pottgröße von 950 ml auf 500 ml. Da wir damals alle noch in weiteren eigenen Unternehmen tätig waren – und zum Teil immer noch sind –, konnten wir finanziell glücklicherweise Einiges abpuffern. Wir sind aktuell auf der Suche nach Investor*innen, um das Skalierungspotenzial von Pott Cuisine voll ausschöpfen zu können. Wir wollen die Welt ein wenig gesünder, die Menschen glücklicher und unser Baby wachsen sehen. Dafür möchten wir gerne unsere volle Konzentration mit all unserer Wo/men-Power auf Pott Cuisine fokussieren können. Das ist unser Traum für 2022.

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Über Christopher Wiedemann

Christoph Wiedemann - Pott Cuisine
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Christopher Wiedemann ist einer der drei Gründer von Pott Cuisine und ist für die Unternehmensführung und Produktion zuständig. Vor einigen Jahren ist der Österreicher in Berlin heimisch geworden. Nach mehrjährigem internationalen Tätigkeiten im Event- und Projekt-Management geht er nun seiner eigentlichen Passion nach: Essen! Mit Pott Cuisine beschreiten er und Maren Rabe Neuland. Sie entwickeln das innovative Produkt von der Pike auf. Gemeinsam mit Raphael und seinem Küchenteam kreiert er maßgeschneiderte und charismatische Pott-Gerichte.

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