Auch wenn Veganer und Vegetarier noch eine verhältnismäßig kleine Gruppe (10 %)1 der deutschen Bevölkerung darstellen, ist die Nachfrage nach veganen Snacks und kleinen Mahlzeiten in der letzten Zeit stark gestiegen. Dieses wachsende Interesse ist insbesondere auf die Flexitarier zurückzuführen. So wünschen sich viele Konsumenten eine große Auswahl von unterschiedlichen veganen Snacks.
Pflanzliche Ernährung mit starkem Wachstum
Veganer (3,1 %) und Vegetarier (6,9 %) sind in Deutschland immer noch vergleichsweise kleine Gruppen. Allerdings gibt es bereits 31 % Flexitarier. Zu dieser Gruppe zählen Menschen, die zwar ab und zu Fleisch essen, den eigenen Fleischkonsum jedoch aus gesundheitlichen, ethischen oder nachhaltigen Gründen bewusst reduzieren. Diese Gruppe wächst stark und wird somit auch für den Snackmarkt zunehmend wichtiger.1 Laut dem Market Data Center soll der globale Markt für pflanzliche Lebensmittel von 2022 bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von starken 10,6 % weiterwachsen. Auch bei den Verkaufszahlen zeigt sich der nachhaltige Trend zu mehr „Veggie“: Seit 2020 wuchs die Zahl der verkauften Produkte in allen pflanzenbasierten Kategorien, während die Verkäufe von tierischen Lebensmitteln zurückgingen. So stiegen bspw. die Verkaufszahlen für Fleischalternativen um 41 %, während die Verkäufe von Fleisch um 13 % zurückgegangen sind. Bei Kuhmilch fielen die Verkaufszahlen um 12 % bei einem gleichzeitigen Anstieg der pflanzlichen Alternativen um 48 %.2 Die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen steigt demnach rapide an und reicht weit über den bloßen „Pflanzenburger“-Trend hinaus.
Vegane Vielfalt ist gefragt
Viele Verbraucher und auch Produzenten haben pflanzliche Alternativen lange Zeit als Produkte angesehen, die nur veganen und vegetarischen Kunden vorbehalten sind. Doch das ist nicht länger der Fall. So dienen sie auch als Ersatz für Kunden mit Ernährungseinschränkungen. Zudem sind viele Menschen vermehrt der Ansicht, dass der tägliche Verzehr von Fleisch und Milchprodukten negative gesundheitliche sowie ökologische Auswirkungen hat. Infolgedessen versuchen sie, ihre Ernährung anzupassen, indem sie den Verzehr von tierischen Produkten einschränken und nach geeigneten Alternativen suchen. Dem Wunsch der Konsumenten nach mehr Vielfalt bei veganen Alternativen, nicht nur für Fleisch, sind viele Hersteller nachgekommen und haben ihr veganes Sortiment stark erweitert. Inzwischen gibt es viele gute pflanzliche Alternativen für Fleisch, Fisch, Ei, Milch oder Käse.
Pflanzliche Milch – Mainstream statt Nische
Pflanzliche Milch wie Hafer- oder Sojamilch ist mittlerweile nicht mehr nur bei Veganern oder Vegetariern eine gerne gekaufte Alternative. Mittlerweile greifen auch immer mehr Flexitarier zu der pflanzlichen Milchvariante. Laut des Instituts der deutschen Wirtschaft werden Milchersatzprodukte immer beliebter. Der Absatz von pflanzlicher Milch hat sich in den letzten Jahren verdoppelt, der Verkauf von Kuhmilch hingegen sank auf knapp 48 Liter pro Kopf. Insbesondere die Hafermilch ist unter den Deutschen heiß begehrt. So macht der Verkauf von Hafermilch insgesamt 56 % des Gesamtumsatzes von Milchersatzprodukten aus.3 Inzwischen können Hafermilch & Co. in vielen Restaurants, Bäckereien, Fast-Food-Läden und sogar in der Deutschen Bahn im Lattemacchiato bestellt werden.
Pflanzliche Käsevielfalt
Vegane Käse-Alternativen gibt es inzwischen für Camembert, Gouda, Feta, Mozzarella und viele andere Käsesorten. Auch im Foodservice Bereich ist veganer Käse für viele Snacks erhältlich, so kooperieren z. B. Violife und Beyond Meat, um kreative vegane Rezepte für die Gastronomie zu kreieren. Dabei entstehen Gerichte wie der Caribbean Cheeseburger oder der Hot Dog Greek Style mit Fetakäse. Auch haben viele Molkereien ihr Sortiment mit veganen Alternativen erweitert, wie z. B. Bel Foodservice mit zwei neuen Produkten: Veganer Frischkäse und Camembert.
Lieferanten für vegane Milch und Käsealternativen
Ei ohne Huhn
Inzwischen muss kein Kunde, der sich rein pflanzlich ernähren möchte, auf sein Frühstücksei verzichten. Von verschiedenen Herstellern wird der vegane Eiersatz bspw. aus Tofu, Kichererbsenmehl oder Sojamehl auch für den Foodservice Bereich hergestellt. Für die Gastronomie gibt es veganes Ei aus dem Tetrapak, mit dem gebacken, gekocht oder aus dem Rührei hergestellt werden kann. Praktisch für das Belegen von Brötchen sind außerdem fertige Patties aus veganem Rührei, die aus dem Gefrierfach genommen und nur aufgewärmt werden müssen.
Fisch ohne Netz
Aufgrund der Überfischung und anderen Umweltbelastungen durch Fischzucht sehen viele Konsumenten auch den Verzehr von Fisch kritisch. Daher entscheiden sich zunehmend mehr Konsumenten für pflanzliche Fisch-Alternativen. Der Geschmack und die Konsistenz von Fisch können dabei aus verschiedenen pflanzlichen Zutaten wie Soja, Weizen, Erbsen oder Algen hergestellt werden. Es gibt sowohl „rohen“ Fisch für Sushi und Fischpatties als auch Fischfilets auf pflanzlicher Basis. Diese Alternativen eignen sich bspw. für Pokebowls, Fischburger oder dem klassischen Fischbrötchen.
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