Pizza-Automaten: Schnell, einfach, unkompliziert – Interview mit Ercan Altun
Pizza gehört zu den Lieblingsgerichten der Deutschen und spricht eine breite Zielgruppe an. Ercan Altun, CEO von Market Kitchen, spricht im Interview mit snackconnection über das Pizza-Automaten-Geschäft und erklärt, warum es in Deutschland noch viel Potenzial dafür gibt.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen ins Pizza-Automaten Geschäft einzusteigen?
Ercan Altun: „Vor 5 Jahren war ich in Chicago auf einer Messe und habe dort die Entwickler des Chowbotics Salatroboters kennengelernt. Da wir im TK-Bereich schon gut aufgestellt waren hat mich natürlich das Thema Foodautomation und FoodTech begeistert. Dann habe ich einen Equipment-Partner gesucht und bin mit ROKA fündig geworden, der deutschlandweit die Vertriebsrechte für die Pizzaroboter hat. ROKA ist nicht nur führend bei mobilen Gastronomie-Lösungen, sondern bietet seit diesem Jahr auch unbemannte und 24/7 einsetzbare Foodautomation Lösungen an. Unsere DNA hat drei Stränge: Foodservice, Equipment und POS-Marketing / Schulung/ Handling, und das haben wir versucht zu übertragen auf das erste Label von Market Kitchen: ,,Pitsa‘‘ [‘pitsa].”
Schnell, einfach, unkompliziert, immer gleichbleibende Qualität. Für welche Kanäle sind Pizza-Konzepte besonders gut geeignet?
Ercan Altun: ,,Ich komme ja aus dem Shop-in-Shop-Bereich, daher haben wir nach unbemannten 24/7 Möglichkeiten gesucht. Der Shop hat dieselben Öffnungszeiten wie der Markt und genau da setzten wir an. Wir haben drei Kanäle bei Pizza: Erstens haben wir einmal klassisch den Shop-in-Shop Bereich, dann gibt es die unbemannte Roboter Lösung und als letzten Kanal haben wir Container und Food-Trucks. Das Pitsa Konzept bietet folgende Vorteile: Kontaktlose Bestellung und Bezahlung, kein Personal bei der Zubereitung und 24/7 Verfügbarkeit.”
Für welche Standorte eignen sich Pizza-Automaten besonders?
Ercan Altun: ,,Das Pitsa-Konzept ist für viele Standorte im Ausser-Haus-Markt geeignet. Von Verkehrsgastronomie über Studierendenwerke bis zum Lebensmitteleinzelhandel. Die haben auch einen riesigen Vorteil: sie haben gut beleuchtete, zugängliche Flächen oder Parkplätze, die teilweise auch mit Kameras ausgestattet sind. Das beugt Vandalismus vor. Aber auch in anderen Bereichen und ländlichen bzw. unterversorgten Regionen gibt es Potenzial. Da funktionieren Standorte mit einem Einzugsgebiet von nur 25.000 Einwohnern.”
Wer ist Ihrer Ansicht nach die Hauptzielgruppe?
Ercan Altun: ,,Die Hauptzielgruppe ist breit gefächert, denn der Pizzamarkt wächst. Zielgruppe sind natürlich auch die, die abends oder nachts keine andere Lösung finden, weil alles geschlossen ist. Und da hat dann unser Automat seine große Stunde. Wir erreichen hier neue Kundenklientele.”
Welche Auswahlmöglichkeiten hat der Kunde in Bezug auf Böden, Saucen und Beläge?
Ercan Altun: ,,In der Kühlkammer ist Platz für 96 Pizzen und wir bieten natürlich die vier Klassiker an: Salami, Margherita, Thunfisch und Schinken. Dann gibt es noch verschiedene vegetarische Varianten, bspw. mit Grillgemüse und noch einige speziellere Pizzen wie zum Beispiel eine Barbecue-Chicken Pizza. Die Größe der Pizza ist limitiert durch den Pizzakarton, da sie im Karton belegt wird. Es gibt drei verschiedene Größen: klein, mittel und groß. Für jede Pizza lässt sich ein individueller Backvorgang einstellen: Unterhitze, Oberhitze, Garzeiten und alles was dazu gehört. Der Automat lässt sich je nach Konzept für jede Größe und jeden Belag komplett individuell konfigurieren.”
Wie lange sind die Standzeiten?
Ercan Altun: ,,Unser Foodservice Partner für unsere Steinofen-Pizzen ist Dr. Oetker Professional. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eigen Pizzen zu verwenden. Die Pizza kommt Tiefgekühlt in den Roboter, eine Abtauzeit von ca. 3 Stunden ist hinterlegt und nach dieser Abtauzeit greift der Roboter auf die Pizza zu. Danach habe ich eine Mindesthaltbarkeitsdauer frisch von 72-Stunden. Die Pizza wird dann im frischen Zustand gebacken.”
Wie lange dauert die Zubereitung im Pizza-Automaten und wie funktioniert die Bezahlung?
Ercan Altun: „Nach der Abtauzeit werden die Pizzen automatisch nach vorne gezogen und können in einem der zwei Öfen im Schnitt in 3-4 Minuten fertig gebacken werden. Anschließend werden sie wieder verpackt und so dem Kunden bereitgestellt. Beim Bezahlvorgang setzten wir auf kontaktlose Bezahlung per Kreditkarte, Apple Pay etc., weil zum einen die Bereitschaft und Akzeptanz extrem gewachsen ist und zum anderen das Risiko von Vandalismus deutlich reduziert ist, da kein Bargeld eingesetzt wird.“
Wie ist das Kostenmodell für Betreiber?
Ercan Altun: ,,Es gibt unterschiedliche Modelle. Von Kauf bis Leasing mit einer Rate von 1.000 Euro pro Monat. Unsere Pizzen liegen im Durchschnitt bei einem Einkaufspreis von 2,80 Euro. Bei einem Verkaufspreis von 6-10 Euro je nach Standort und Pizzavariante lohnt sich der Einsatz eines Automaten das Modell bereits bei etwa 30 verkauften Pizzen pro Tag. Dafür haben wir eine transparente Kalkulation.”
Sind noch weitere Konzepte geplant?
Ercan Altun: ,,Wir wollen in Zukunft die Infrastruktur für weitere Roboter-Konzepte anbieten, wir haben da auch schon einiges in Planung. Market Kitchen wird weitere Schwesterlabels wie ,,Green Kebab‘‘ rausbringen. Es gibt auch schon andere Konzepte, wo wir kurz vor Partnerschaften stehen. Pizza ist ja nur ein Baustein und der Roboter ist nur ein Vertriebskanal. Wir können den Außer-Haus-Markt versorgen mit Shop-in-Shop, mit Foodautomaten aber auch mit Containern und Mobil-Lösungen.”
Und zum Abschluß: Was ist Ihre persönliche Lieblingspizza?
Ercan Altun: ,,Ich bin mit der klassischen Thunfischpizza mit doppelt Käse aufgewachsen und dort hängen geblieben. Das ist meine Lieblingspizza.”
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