Trend-Interview mit Hans-Jürgen Resas

Gastro Trends

Im Interview mit snackconnection äußert sich Hans-Jürgen Resas zu wichtigen Trends, deren Auswirkungen auf das Snack-Geschäft und Potenziale für 2020. Für Resas steht fest: Ein erfolgreicher Snack in 2020 muß ganztagsfähig sein, dazu leicht transportabel, in One Bite-Größe und wenn möglich für den Heiß- und Kalt-Verzehr geeignet.

Welche Foodtrends werden sich 2020 in Deutschland durchsetzen?

Sanwich
© Fotolia, Jenifoto

Je nach Food-Kategorie oder Channel werden sich unterschiedliche Trends durchsetzen. Alle Produkte sollen so convenient wie möglich sein, aber gleichzeitig mit Handmade-bzw. Homestyle-Charakter.

 

 

  1. Der Plant Meat Burger wird sich vor allen Dingen in Fast Food Restaurants, in Burger Restaurants wie Hans im Glück und Mensen weiter durchsetzen.
  2. Stückige Gemüsezubereitungen wie z.B. gegrilltes Blumenkohl-Steak, Falafel-Produkte, Hanf-Produkte werden ihren Platz in Burger Restaurants und Szene Gastronomie bzw, Casual Food Restaurants finden.
  3. Porridge, Milchersatzprodukte wie z.B. Mandelmilch werden sich stärker in Bäckereien und Mensen aber auch in Fast-Food Restaurant durchsetzen.
  4. Fettreduziertes, airfried paniertes Fingerfood wie z.B. Chicken-Innenfilets to go findet mehr Absatz in Tankstellen, Convenience Stores und Imbissen, sowie Sport- / Unterhaltungs-Institutionen.
  5. Toast-Snacks to go, Handheld One Bite Backwaren in Bäckereien, sowohl klassische Kettenbetreiber wie Kamps aber auch Backwerk und Coffee-Shops.
  6. Protein-Riegel in Tankstellen, Convenience–Stores und Mensen.
  7. Das Delivery-Business mit Snack-Meals wird stark zunehmen.

Wie werden sich diese Trends auf den Snack-Markt auswirken?

Bei den Ernährungsbewussten führt das zu geringerem Fleischkonsum bei gleichzeitig stark wachsendem vegetarischen Angebot 2.0. Gleichzeitig wird die Anzahl der Flexitarier zunehmen. Darüber hinaus wird es einen zunehmenden Anteil von Produkten mit gesundheitlicher Positionierung und Mehrwert geben. Kleinere Portionen nehmen zu, dabei wandern Beilagen vermehrt in die Tellermitte.  Im Bereich der Lieferanten erwarte ich eine verstärkte Direktbelieferung der Gastronomie durch regionale Erzeuger.

Worauf werden die Deutschen in 2020 beim Snacken verstärkt achten?

Veganer Avocado Sandwich
© Unsplash

Nachhaltigkeit, gesunde, natürliche Zutaten und „free from“- Produkte stehen hoch im Kurs. Die Sensibilisierung für gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel im Retail wie im Außer-Haus-Markt wächst rapide. Deshalb werden Konsumenten verstärkt auf Produkte mit einer gesundheitlichen Funktionalität und einer authentischen Story achten. Dabei spielt auch die Herkunft eine immer größere Rolle. Aufgrund der zu erwartenden wirtschaftlichen Eintrübung erwarte ich aber auch eine erhöhte Preissensibilität der Konsumenten.

Was macht einen erfolgreichen Snack in 2020 aus?

Er muss ganztagsfähig sein und verfügbar in allen für Snacks relevanten Channels. Dazu leicht transportabel in One Bite-Größe und wenn möglich für den Heiß- und/oder Kalt-Verzehr geeignet.

Zu welchen Tageszeiten bestehen Ihrer Ansicht nach die größten Wachstumspotenziale und welche Gastronomie-Typen können davon am meisten profitieren?

Bruch Bagel, Spiegeleier, Avocado-Toast
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Ich sehe folgende Potenziale: Morgens und abends to go-Snacks in der Verkehrsgastronomie, Bäckereien/Cafès und Coffee-Shops. In der Zeit von ca. 10.00 bis 16.00 Uhr das sog. „All day long-Breakfast“ in Bistros und Szene-Caferants, mittags Small Size-Snack-Menüs in Betriebsrestaurants  und in der Handelsgastronomie vermehrtTake-out Angebote.

Die Zukunft liegt in der pflanzenorientierten Ernährung. Mit welchen Angeboten können Gastronomen bei den Konsumenten punkten?

Veganer Burger mit Avocado
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Punkten können Gastronomen mit vegetarischen Burgern, wie z.B. dem Nestlé Triple Play-Plant Burger, mit jeweils veganem Käse, Bacon und Burger-Sauce als Topping. Oder z.B. Plant Meat Würstchen von Beyond Meat. Darüber hinaus sind vegane und vegetarische Bowls, Grillgemüse-Zubereitung und marinierte oder gegrillte Tempeh- bzw. Tofu-Varianten angesagt.

Wo liegen im To-Go Geschäft die größten Chancen in der Reduzierung von Verpackungsmüll?

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Vor allem im Bereich Mehrweg-Schalen bzw. Bowls für Take out-Salate, Mehrkammerschalen oder Getränkebecher. Daneben liegt ein großes Potenzial bei auf ein Mindestmaß reduziertem Papier für Handheld-Produkte, im Bereich kompostierbarer Kunststoff sowie in der Vermeidung von Kunststoff-Boxen vor allem im Delivery-Geschäft.

Über RESAS COMMUNICATION & DESIGN GmbH & Co. KG

Potrait Hans-Jürgen Resas
© RESAS COMMUNICATION & DESIGN

Hans-Jürgen Resas gründete die Agentur RESAS Communication & Design im Jahr 1979. Die Fullservice-Agentur bedient ausschließlich Kunden aus dem Food & Beverage-Bereich mit Schwerpunkt Entwicklung von Produkt-Innovationen und weltweites Trend-Scouting. Herr Resas selbst ist daneben Juror des IMF Marketing Award und Keynote-Speaker zu Trend-Themen.