Österreichisches Streetfood: Würstel

Snacks weltweit

Österreich ist kulinarisch in erster Linie nicht für sein Streetfood weltbekannt, sondern eher für deftige Gerichte wie Wiener Schnitzel, Knödel oder süße Mehlspeisen. Dennoch gibt es ein traditionelles Streetfood, das jeder kennt: das Wiener Würstchen. Dieses wird in Wien allerdings als Frankfurter Würstchen bezeichnet.

Würstelstände statt Dönerbuden

Frankfurter Würtschen
© Wien Tourismus/ Peter Rigaud

Fast Food bzw. Finger Food hat in Wien einen festen Platz und eine lange Tradition, wenn auch nicht unter diesem Namen. Schon im Mittelalter boten sogenannte Gar- oder Stadtköche warme Speisen an, meist Würste, die den Angehörigen armer Schichten wenigstens eine warme Mahlzeit pro Tag und das Überleben sicherten. Zunächst wurden die Würste an mobilen Ständen gebraten und verkauft, dann etablierten sich feste Würstelstände, die es bis heute überall in Wien gibt. Dort umfasst das traditionelle Angebot die verschiedenen Würstelsorten, die jeweils mit süßem Kremser Senf oder scharfem Estragon Senf sowie einem Stück Brot oder einer Semmel serviert werden. Als Beilage stehen eingelegtes Gemüse wie Pfefferoni Salz- oder Essiggurke sowie eventuell Silberzwiebel zur Wahl. Ebenso gehört Kren zur Wurstkultur, der in Deutschland als Meerrettich bekannt ist und traditionell frisch gerieben zur Wurst mitangeboten wird. Der Würstelstand, meist ein kleiner Kiosk auf dem Gehsteig, ist eine Institution in Wien, da er den Treffpunkt für Menschen aus allen Schichten darstellt: Egal ob Arbeiter oder Spitzenmanager – am Würstelstand sind sie alle gleich.

Wurstspezialitäten

würstchen mit Österreich Flagge
© Adpic

Eine weitere Spezialität sind die Käsekrainer. Das sind leicht geräucherte Brühwürste mit grobem Brät aus Schweinefleisch und einem Anteil von 10 bis 20 % Käse (z. B. Emmentaler) in kleinen Würfeln. Sehr beliebt ist der Käsekrainer-Hotdog, bei dem eine Käsekrainer in einem ausgehöhlten Stück Weißbrot mit Senf und/oder Ketchup serviert wird. Ebenfalls zum Standardsortiment gehört die Bosna, die aus einer gewürzten Bratwurst besteht, die in einem aufgeschnittenen Weißbrot angeboten und mit Senf und Zwiebeln garniert wird. Sie hat Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Hotdog, ist jedoch wesentlich würziger bis scharf. Daneben gibt es die Burenwurst, eine Brühwurst, die gerne in süßen Senf getunkt wird. Im Original wird die Burenwurst niemals gebraten oder gegrillt, sondern ausschließlich gesotten.

Geräucherte Würste

Würtschen mit Essikgurken und Krautsalat
© Wien Tourismus/ Peter Rigaud

Die Waldviertler ist eine stark geräucherte Fleischwurst, die sich aus Brät und einem festen Anteil an Fleisch zusammensetzt. Erhältlich ist sie im Kranz oder abgepasst als Würstel, in eine dicke Haut gefüllt. In überwiegend gekochter Zubereitung gehört sie mit Senf und Kren zum Standardangebot der österreichischen Würstelstände. Die original ungarische Debrecziner ist eine leicht geräucherte Wurst aus Rind- und Schweinefleisch mit edelsüßem Gewürzpaprika. Im Gegensatz zu lang geräucherten Wurstsorten, die beim Kochen hart werden, bleiben Debrecziner auch nach längerer Garzeit weich und saftig.

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