Andrews „Five Bites“: Wrap it
Für den EATrepreneur Andrew Fordyce sind Wraps die ultimative nachhaltigste Verpackung für Snacks auf die Hand. In seiner Kolumne “Five Bites” erläutert er, warum der Wrap ein Alleskönner unter den To Go Snacks ist.
Ich behaupte mal: Zu den ersten essbaren – und damit nachhaltigen – Verpackungen gehören Wraps. Da kann man nur sagen: „Viva Mexico!“ Da sind zum einen die Tortillas auf Maismehlbasis. Zum anderen gibt es die Burritos, in denen Getreide- bzw. Weizenmehl verarbeitet ist. Damit gewinnt der gebackenen Teig gleichzeitig an Elastizität und ergo an Verpackungsmöglichkeiten. In den 90er Jahren waren es vor allem Mc Donald’s und Burger King, die Wraps in Deutschland als leckeren auf-die Hand-Snack einführten.
1st Bite: Vegan mit wenig Kohlenhydraten
Allein die Basiszutat, nämlich der Teig, ist ein Volltrend: vegan und dazu – zumindest bei den Tortillas – fast halb so wenig Kohlenhydrate wie ein normales Brot. Auf dieser Ernährungsschiene lässt sich leicht ein veganer Wrap als gehaltvolle Mahlzeit zusammenbauen und ist somit grundsätzlich mal für jeden Foodtyp zum Verzehr geeignet. In dem Zusammenhang gehört natürlich auch die persische Küche und das Lahmacun, bei dem später der Fleischanteil wegfiel, um es mit Falafel als rein veganes Gericht anzubieten.
2nd Bite: Unhandliches für To Go
Ein Butterbrot aus der Faust ist ja nun kein Problem, aber Salat? Der ist nur ein Beispiel für alles, was To-Go auf den ersten Blick unhandlich ist. Dafür ist der Wrap die perfekte Lösung. Ob nun als ganzes Blatt wie zum Beispiel oft bei den vietnamesischen Sommerrollen oder kleingeschnipselt mit vielen anderen Salatvarianten und kräutigeren Zutaten – gesunde Frische wird auch ohne Messer und Gabel essbar gemacht.
3rd Bite: Frisches auf die Faust
Bleiben wir mal noch beim Salat, der beim klassischen American, mexikanischen oder persischen Wrap immer dazugehört. Wraps brachten viel gesunde Frische in die erblühende Fast Food Kultur in Deutschland, was unreflektiert blieb und einfach durch die Neuartigkeit Trend war. Heutzutage ist der Blick auf den Wrap ein anderer, weitmehr wertschätzender. Denn darin lässt sich alles einpacken, was frisch, bio, regional ist und an ein Picknick auf der Sommerwiese erinnert.
4th Bite: Wrap it up – was auch immer
No Limits – alles kann gewrapped werden. Wrap it up! in London macht es vor und zeigt, wo und was weltweit gewrapped wird. Die wickeln verschiedenste karibische Currys ein – übrigens in einem Dahl Puri Roti oder Südstaaten-like Brisquet mit Wedges. Portugisisch inspiriert ist der Peri-Peri Jackfruit Wrap und so geht es weiter durch die Weltgeschichte. Ach ja, und selbstverständlich mit der Option, dass jeweils eine vegane Variante wählbar ist. Leon in London macht zum Beispiel auch vor Fischstäbchen nicht Halt.
5th Bite: Family Fun: DIY Wrap Kit
Als einer der ersten kam Patty & Bun in London auf die Idee, ein sogenanntes Burger Kit To Go anzubieten. Darin enthalten: Zutaten, um sich seinen eigenen Burger selbst zu basteln, Zubereitungs- und Bauanleitung inklusive. Ideal für einen lustig-leckeren Abend für Zuhause mit Freunden oder Familie. Für die Erwachsenen gibt es sogar noch die Variante, die alles für den persönlichen Cocktail enthält. Warum also nicht das gleiche in der Wrap-Version anbieten? Selbstgemachtes ebenso wie die Fokussierung auf das engste soziale Umfeld hat seit Corona im Zuge einer Rückbesinnung auf alte Werte einen viel höheren Stellwert erfahren und verkauft sich daher gut.
Ich sage dem DIY-Wrap eine große Zukunft voraus!
Über Andrew Fordyce
Der gebürtige Südafrikaner Andrew Fordyce ist mit Streetfood aufgewachsen und liebt internationales Essen. Eine Liebe, die aus ihm nach der Ausbildung in einem 5-Sterne Hotel einen internationalen Food Service und Retail Experten mit über 25 Jahren Erfahrung gemacht hat. Heute lebt und arbeitet er teils in London, teils im Frankfurter Raum als EATrepreneur, Berater, Food Trend Scout und Fachjournalist.