Ernährungsreport 2019 – wie ernähren sich die Deutschen?
Schmackhaft und gesund soll es sein – lautet das Fazit des Ernährungsreports 2019. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht den Ernährungsreport “Deutschland, wie es isst” auf Basis einer repräsentativen Befragung von 1000 Verbraucherinnen und Verbrauchern ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten. Die Umfrage zeigt, dass bei fast allem (99%) der Geschmack beim Essen an erster Stelle steht. Bei 91% der Befragten spielt der Gesundheitsfaktor beim Essen eine entscheidende Rolle.
Weniger Zucker in Fertigprodukten
Verbraucherinnen und Verbraucher wissen, dass zu viel Zucker und Fette ungesund sind. 84% der Befragten sind dafür, Fertigprodukten weniger Zucker zuzusetzen – auch wenn sie dann nicht so süß schmecken. 71% ist es wichtig, dass Fertigprodukte weniger Zucker enthalten. 68% wollen darin weniger ungesunde (Trans)fette und 38% weniger Salz. Qualitätsaspekte kommen auch bei der Lebensmittelkennzeichnung zum Tragen: Für 84% sind die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu Inhalts- und Zusatzstoffen bedeutend.
Tierwohl spielt eine große Rolle
Mit dem Ernährungreport möchte die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner auch das Vorhaben, ein staatliches Tierwohlkennzeichen auf Lebensmitteln einzuführen, unterstützen. 81% der Befragten befürworten den Wunsch nach einem offiziellen Siegel, das sicherstellt, dass Nutztiere besser gehalten werden als gesetzliche vorgeschrieben. 80% sind sogar bereit Fünf Euro und mehr pro Kilo Fleisch zu zahlen, das nachweislich tierfreundlich produziert wurde. Ganz ohne Fleisch ernähren sich der Umfrage zu folge nur 6% der Deutschen. Lediglich 1% ernährt sich vegan.
Ressourcenschonend in die Zukunft
Auf die Frage, was die richtige Lösung für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sei, beantworten 84% der Verbraucher mit: Lebensmittelabfälle reduzieren. An zweiter Stelle folgt die Reduzierung des Fleischkonsums. Auch neue Formen der Landwirtschaft wie etwa „Vertical Farming“ (55%), die Steigerung der Produktivität (44%) und neue Fleischarten wie zum Beispiel Insekten (29%) werden als Lösungen genannt.
Selbst kochen oder Außer-Haus essen?
Das eigene Zuhause bleibt der Ort, an dem die Menschen am häufigsten essen. Knapp Dreiviertel der Befragten (74%) haben Spaß am kochen, jedoch kochen vergleichsweise wenig (40%) täglich. Auch zwei bis drei mal die Woche kochen lediglich 37%. Das verdeutlicht auch noch einmal den Anstieg der Bedeutung der Außer-Haus-Verpflegung. Knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) gehen mindestens einmal pro Monat in ein Restaurant oder eine Gaststätte. Auch Kantinen spielen für die Verpflegung eine wichtige Rolle: 20 Prozent der Befragten kehren mindestens einmal pro Woche dort ein, fünf Prozent tun dies sogar täglich.
Das isst Deutschland am liebsten
Jeder Dritte (33 %) nennt Fleischgerichte wie Braten, Schnitzel oder Gulasch als sein Lieblingsgericht. 17% der Befragten geben an, am liebsten Nudelgericht zu essen. Spaghetti Bolognese ist dabei die Nummer eins, gefolgt von Lasagne und Spätzle. Jeder Zehnte (10 %) isst am liebsten Salate oder Gemüsegerichte.