Verkpackungsstudie – Kreislaufwirtschaft wird wichtiger

Gastro Verpackung

Verpackungen benötigen immer weniger Material und Rohstoffe. Dennoch steigt der jährliche Verpackungsverbrauch an, wie eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) gezeigt. Kreislaufwirtschaft auch für Verpackungen wird daher immer wichtiger.

Einsparungen in Verpackungsmaterial können mehr Konsum nicht auffangen

Verpackung Pappe
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In Deutschland konnten 2022 durch verringerten Materialeinsatz 92 %, beziehungsweise 1,6 Millionen Tonnen, des konsumbedingten Verpackungsmehraufwands im Vergleich zu 1991 eingespart werden. Insgesamt belaufen sich die Materialeinsparungen durch leichtere Verpackungen seit 1991 auf 23 Millionen Tonnen.  Dass der Verpackungsverbrauch im gleichen Zeitraum dennoch gewachsen ist, liegt am gestiegenen Konsumniveau und einem veränderten Konsumverhalten. Würden wir heute noch die gleiche Anzahl an Produkten konsumieren wie vor 30 Jahren, könnten wir pro Jahr auf 1,7 Millionen Tonnen Verpackung verzichten.

Struktureffekte sorgen für Verpackungsanstieg

Pappverpackung To Go
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Neben der gestiegenen Anzahl konsumierter Produkte haben auch Struktureffekte und soziodemografische Faktoren zu einem Mehrbedarf an Verpackungsmaterial geführt. Aspekte wie eine gestiegene Anzahl kleinerer Haushalte und die damit verbundenen vermehrte Nachfrage nach kleineren Packungsgrößen haben mit weiteren 0,9 Millionen Tonnen zur Zunahme des Verpackungsverbrauchs beigetragen.  In der Summe von gestiegenem Konsumniveau, veränderter Konsumstruktur und abzüglich der Effizienzgewinne durch optimierte Verpackungen nahm der private Endverbrauch von Verpackungen über alle Materialien von 1991 bis 2020 um 1,04 Millionen Tonnen beziehungsweise 14 % auf 8,7 Millionen Tonnen zu.

Kreislaufwirtschaft wird wichtiger

Verpackung Pappe
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Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts e. V.: „Es ist ein bisschen wie bei Hase und Igel.  Die Branche hat die Verpackungen in den letzten 30 Jahren kontinuierlich immer leichter und schlanker gemacht. Aber jeder Fortschritt wird vom wachsenden Konsum gleich wieder aufgefressen. Natürlich zahlen sich die gewaltigen Effizienzgewinne der letzten Jahre aus ‐ im Hinblick auf Umwelt und Klima, aber auch im Hinblick auf die aktuell extrem steigenden Preise und Knappheiten bei Rohstoffen.  Klar ist aber auch, dass man Verpackungen nicht unendlich weiter verschlanken kann. Denn an erster Stelle steht der Schutz der verpackten Ware, die einen vielfach höheren Wert und ökologischen Fußabdruck hat, als ihre Verpackung. Bei Lebensmitteln ist der Fußabdruck beispielsweise um das 16‐ bis 30‐Fache größer. Diese Ressourcen gilt es zu schützen. Die Verpackungswirtschaft setzt deshalb bereits seit einigen Jahren massiv auf Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, wie beispielsweise die vollständige Recyclingfähigkeit, den Einsatz von Rezyklaten, Mehrweg‐ und Nachfülllösungen oder immer neue Anwendungsgebiete für Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen.“

Nachhaltige To Go Verpackungen

Take Away Lieferservice Food Verpackungen
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Aufgrund des Klimawandels und der gestiegen Nachfrage nach geliefertem Essen durch die Corona-Pandemie sind nachhaltige Verpackungen wichtiger als je zuvor. Den Konsumenten ist es zunehmend wichtiger, dass die Verpackungen nachhaltig und recyclebar sind. Auch das 2023 in Kraft tretende Mehrweggesetz wird einen großen Einfluss auf den Verpackungsmarkt haben. Der Markt bietet bereits einige Alternativen zu den Platik- und Styroporverpackungen der letzten Jahre. So gibt es beispielsweise Verpackungen aus Algen, Bagasse oder ausgeklügelte Mehrweg- und Pfandsysteme. Mehr Informationen rund um das Thema Verpackung finden Sie in unserer Themenwelt.

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