Das Essverhalten der Menschen muss sich ändern

Unsere Ernährungsweise ist historisch einmalig. Avocado, Papaya, Erdbeeren und Curry zu jeder Jahreszeit verfügbar, Fertigfood auf Wunsch rund um die Uhr, täglich Fleisch auf dem Teller – vor einer Generation noch war das undenkbar. Schon jetzt belasten wir Umwelt, Klima, Tierwohl und unsere Gesundheit mit dieser Ernährungsweise. Das muss sich ändern. Zu diesem Ergebnis kommt auch die jüngste Studie des Gottlieb Duttweiler Institutes (GDI).

Der nachhaltige und gesunde Speiseplan

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Bei vielen Menschen wächst das Bewusstsein für den Einfluss unseres Konsum- und Essverhaltens auf Umwelt, Klima und Tierwohl sagt die Studie „Die Neuerfindung unseres Essens“ der GDI. Denn es ist nicht mehr zu übersehen: Die Klimakrise beeinflusst die Produktion von Nahrungsmitteln, umgekehrt befeuert unsere Ernährung diese Krise. Bereits jetzt schlagen Experten eine «Planetary Health Diet» vor. Für Europäer bedeutet das eine drastische Reduktion des Fleisch- und Zuckerkonsums, mehr Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst und Gemüse. Mit diesem Speiseplan soll die Umwelt, das Klima, das Tierwohl aber auch der Mensch geschützt und gefördert werden. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch weniger Food Waste, ökologischere Verpackungslösungen und mehr Kreislaufwirtschaft.

Mehr Cannabis und weniger Zigaretten

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Gesundheit wird immer grösser geschrieben. Körperliches und geistiges Wohlbefinden sind zum Lifestyle geworden, die richtige Ernährung ist wichtiger denn je. Mit einer optimierten Nährstoffkombination und mit Bio-Hacking wollen die Konsumenten Unwohlsein, Verdauungsprobleme, Müdigkeit und mangelnde Fitness vertreiben und die geistige Leistungsfähigkeit stärken. Besonders das Konsumverhalten der jungen Generationen ändert sich, so etwa bei Rauschmitteln: weniger Alkohol, weniger Zigaretten, mehr Cannabis, das nicht mehr geraucht, sondern gegessen und getrunken wird. Der Markt für solche einfach zu konsumierenden «Drinkables» boomt, sie fügen sich perfekt in das Wellbeing-Mindset der jungen Generation.

Der Delivery-Boom befreit vom Alltagsstress

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Der schnelle Konsum passt in den Alltagsstress. Die Konsumenten wünschen sich effiziente Verpflegung für unterwegs oder die Mittagspause, und der Food-Markt reagiert. Die gesamte Gastronomie, vom Schnellimbiss bis zum Fine-Dining-Restaurant, ist im Lieferrausch. Online- Bestellungen sind bequem, die Nachfrage wächst. Dieser Delivery-Boom lockt jede Menge Investoren an, Online Delivery Provider (ODP) treten als neue Player auf den Markt und verändern die Branche. Längst stehen hinter den Delivery- Menüs nicht nur klassische Restaurants, sondern auch Hochleistungsküchen ohne Gastraum, die Essenslieferungen möglichst effizient organisieren. Hierbei kommt es drauf an das Menü für die Kunden gesund zu gestalten. Kunden setzen auf  vegane sowie vegetarische Produkte, die von den Delivery Unternehmen nicht genug beachtet werden. Gleichzeitig ist auch bei Lieferdiensten die Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Um den Kunden beim Bestellen ein reines Gewissen zu sichern muss auf eine umweltschonende Nutzung von Fortbewegungsmitteln wie z.B. Fahrräder und nachhaltige Verpackungen der Mahlzeiten wie z.B. aus Zuckerrohr geachtet werden.

Technologie bietet Lösungen zu Proteinquellen

Algen Fleischersatz Vegan
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Der Wandel im Essverhalten wird vor allem durch die Technologie hervorgerufen. Es bietet den Menschen Möglichkeiten auf Fleisch, Zucker oder umweltschädliche Produkte zu verzichten.  Wissenschaftliche Innovation bietet aber weit über die Convenience hinaus neue Proteinquellen – von Fleischersatz aus Pflanzen wie Algen oder im Labor aus Stammzellen gezüchtet – und gentechnisch veränderten Organismen (GMO) über mehr Automatisierung und Vernetzung bis hin zu Augmented Reality Retail. Durch diese Innovationen fällt es den Menschen leichter auf Fleisch zu verzichten und sich gleichzeitig gesünder zu ernähren.

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