Snacktrends – Snacken in Mehrweg

Mehrweg-Verpackungen für To Go Speisen sind nicht nur bei vielen Konsumenten willkommen, per Gesetz sind Gastronomen ab 2023 verpflichtet Mehrweg-Verpackungen für To Go Food anzubieten. Daher werden schon jetzt immer mehr kleine Mahlzeiten in nachhaltigen Mehrweg-Verpackungen angeboten.

Hohe Nachfrage an Take Away bleibt bestehen

Mit dem Lieferservice-Boom aufgrund der Corona-Krise ist die Menge des angefallenen Mülls von To Go Verpackungen sprungartig angestiegen. Das realisieren auch viele Verbraucher und bestellen zunehmend dort, wo die Speisen umweltfreundlich verpackt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Take-away und geliefertem Essen auch nach einer weitgehenden Normalisierung des Gastronomiebetriebs weiterhin hoch bleiben wird, weil sich viele an die Vorteile der bequemen Online-Bestellung gewöhnt haben.

Mehrweg wird zur Pflicht ab 2023

Mehrweg Schale Rebowl
© Rebowl

Zurzeit wird hauptsächlich in Einwegverpackungen geliefert. Aber ab dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland für Gastronomen ein neues Verpackungsgesetz. Es verpflichtet, zum Verpacken von Speisen und Getränken für den Sofortverzehr neben Einweg- immer auch Mehrwegverpackungen anzubieten und auch darauf hinzuweisen. Viele Gastronomen und Lieferdienste testen Mehrweg-Systeme bereits seit 2021.

Mehrweg auch von Konsumenten gewünscht

Mehrweg To Go Geschirr Bowl Vytal | snackconnection
© Vytal

Mehrweg-Verpackungen entsprechen auch dem Wunsch der Konsumenten nach Nachhaltigkeit und Müllvermeidung (75 %). Oft kann die Nachhaltigkeit der Verpackung für den Kauf eines Produktes entscheidend sein. So wollen laut einer Studie 85 % der Verbraucher Produkte kaufen, bei denen so wenig Verpackungsmüll wie möglich anfällt, und rund ein Drittel gibt an, dass sie bestimmte Marken nicht mehr kaufen, weil deren Verpackungen nicht nachhaltig sind. Die Mehrheit der Käufer von Take-away-Food und geliefertem Essen würden Mehrweg-Verpackungen begrüßen (60 %) – insbesondere dann, wenn das Mehrweggeschirr an vielen verschiedenen Sammelstellen abgegeben werden kann. 1,2

Mehrweg-Systeme mit und ohne Pfand

Mehrweg Trennschale
© Rebowl

Inzwischen gibt es mit Rebowl, Relevo, Vytal und Fairbox einige Anbieter von Pfandmehrwegsystemen, die die Nutzung von Mehrweggeschirr für Gastronomen und Verbraucher erleichtern. Alle Systeme funktionieren ähnlich. Der Verbraucher bezahlt einen Pfandbetrag für die Nutzung des Mehrweggeschirrs, welchen er bei Abgabe erstattet bekommt. Bei den meisten Anbietern geschieht dies digital über eine App. Die Mehrwegbehälter können bei allen Teilnehmern des Mehrwegsystems abgegeben werden. Je mehr Gastronomen mitmachen, desto einfacher wird die Abgabe für die Konsumenten. Die Gastronomen bekommen das Mehrweggeschirr von den Unternehmen gegen eine kleine Gebühr gestellt. Etwas anders funktioniert das System von Relevo und Vytal. Hier muss der Verbraucher kein Pfand zahlen, sondern für den Gastronomen fällt pro Essen, das in einem Mehrwegbehälter ausgegeben wurde, eine Gebühr an. Abgewickelt wird dies alles digital per App und QR Code. Sollte der Verbraucher das Geschirr nicht zurückgeben, wird ihm ein bestimmter Betrag dafür von seinem Konto abgebucht. Bevor dies passiert, wird er allerdings vorher noch digital daran erinnert, den Behälter wieder abzugeben.

Vielfältiges Geschirr

Seit dem Start der verschiedenen Mehrwegsysteme haben die Anbieter verschiedene Gefäße entwickelt, was den Einsatz in 2022 für Gastronomen noch interessanter machen wird. Gab es bisher meist nur eine Schüssel in einer Größe, gibt es inzwischen Behälter mit unterschiedlichem Volumen sowie Menüschalen mit Unterteilung und transparente Becher, die sich besonders für Salat eignen. Bald soll es auch Pizzaverpackungen als Mehrweglösung geben, wie die Pizza Bow und Verpackungen für Burger.

Mehrweg ist der Weg für To Go

Lieferando
© Rebowl

Aufgrund der neuen Gesetzgebung und aufgrund der Angebotsvielfalt testen bereits einige Unternehmen Mehrwegverpackungen für To-Go-Food. Lieferando kooperiert in einem Pilotprojekt mit dem Mehrwegsystem Rebowl. Über mehrere Monate hinweg bieten ausgewählte Restaurants in Berlin neben der klassischen Einwegverpackung die Mehrwegbehälter des deutschlandweiten Pfandsystems an. Der Lieferdienst Wolt arbeitet mit dem Mehrweggeschirr von Relevo. Viele Uni-Mensen und Kantinen nutzen bereits das Mehrweggeschirr einer dieser Anbieter. REWE testet in fünf Kölner Märkten ein Mehrweg-System in Kooperation mit der Firma VYTAL. McDonald‘s arbeitet mit einem eigenen Mehrwegpfandsystem, allerdings zunächst nur für Getränke und Desserts. Viele Städte nutzen bereits eines der Mehrwegsysteme für Kaffee To Go. Es ist zu erwarten, dass in diesen Städten auch das Mehrweggeschirr des Anbieters für Mehrweg-Cups bald zum Einsatz kommt.

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Quellen:
¹ Studie – Mehrweg in der Take-Away Gastronooomie Ecolog 2021
² Studie: Studie – Nachhaltige Verpackungen DS Smith und Ipsos2021 

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