Mehrweg To Go Verpackungen
Durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie werden mehr Speisen geliefert oder als Take Away mitgenommen, statt vor Ort konsumiert. Meistens werden Einwegverpackungen eingesetzt, um die Speisen zu verpacken, die dann im Müll landen. Es gibt jedoch immer mehr Anbieter von Mehrwegbehältern für den Lieferdienst oder das Take Away Geschäft. Auch das Befüllen von eigens mitgebrachten Mehrwegbehältern ist trotz Corona möglich, wenn bestimmte Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Wir zeigen was man beachten muss und welche Pfandsysteme es gibt.
Müllvermeidung – flexibel und kundenorientiert
Verschiedene Mehrweg-Systeme eignen sich dafür, dem wachsenden Bewusstsein in Sachen Müllvermeidung gerecht zu werden. Eigene Behälter von Zuhause mitzubringen ist für einige Kunden bereits ein bewährtes Verhalten. Beim schnellen Snack zwischendurch, der spontanen Mitnahme von kleinen Gerichten, um am Arbeitsplatz oder nach Feierabend wenig Mühe mit der Zubereitung von Speisen zu haben, ist jedoch der eigene Mehrwegbehälter nicht immer zur Hand. Deshalb kommt es auch darauf an, das umweltfreundliche Mehrweg-Geschirr und den Kaffeebecher To Go als Alternative für den Verbraucher parat zu haben.
Mitnahme im eigenen Behälter
Sie werden täglich mehr, die Gastronomen, die ihre Speisen auch in mitgebrachte Mehrwegbehälter füllen. Das Hindernis, das kundeneigene Mehrweg-Geschirr zu befüllen und gleichzeitig die strengen Hygienevorschriften im Lebensmittelverkauf zu beachten, wird vielfach dadurch überwunden, dass die Behälter auf ein Tablett gestellt und so über die Theke gereicht werden. Um Servicekräften in Restaurants und Supermärkten Hinweise für den hygienischen Umgang mit Mehrwegbehältnissen auch während der Corona Pandemie zu geben, hat der Lebensmittelverband Deutschland ein Merkblatt und ein Video veröffentlicht.
Neue Gesetzgebung – Mehrweg ab 2023 Pflicht
Zudem hat das Bundeskabinett am 20. Januar 2021 dem Vorschlag von Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu einer Änderung des Verpackungsgesetzes zugestimmt: Die Gastronomie, die Waren zum Mitnehmen verkauft, ist demnach ab dem Jahr 2023 dazu verpflichtet, ihrer Kundschaft wiederverwendbare Becher oder Behälter als Alternative zu den Einwegverpackungen anzubieten. Eine Ausnahme gilt dabei für Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis 80 Quadratmetern und maximal fünf Mitarbeitern.
Pfandsysteme für Mehrweg-Geschirr
Für Pfandsysteme fehlt jedoch teilweise noch der Anreiz, da der Pfandbecher oft nur im Ausgabegeschäft zurückgegeben werden kann. Wer beim Kauf seiner Speisen möglichst flexibel bleiben möchte, wird deshalb ein Pfandsystem eher dann annehmen, wenn er es in unterschiedlichen wieder abgeben kann. Es gibt immer mehr Unternehmen, die ein übergreifendes Pfandsystem für Mehrwegbehälter sowohl für Essen als auch für Getränke zur Verfügung stellen, bei dem der Pfandbehälter in allen Partnerbetrieben wieder abgegeben werden kann. Die Initiative „Essen im Mehrweg. Wir machen mit!“ unterstützt Gastronomen in Bremen und Berlin bei der Einführung von Mehrwegsystemen, gibt nützliche Tipps und hat eine Informative Studie über Mehrweg veröffentlicht.
Mehrweg-Ratgeber für Gastronomen
Der Ratgeber für Gastronomiebetriebe des Ökoinstituts informiert über umweltfreundliche Pfand- und Poolsysteme als Mehrweg-Optionen sowie ihre Anbieter, den hygienisch sicheren Umgang mit den Verpackungen ebenso wie über Finanzierungsmöglichkeiten beim Umstieg. Gastronomiebetriebe werden so unterstützt, jetzt schon auf Mehrwegsysteme umzustellen, wozu sie ab dem 1.1.2023 verpflichtet sind. Dann müssen sie gemäß der Novelle des Verpackungsgesetz aus 2021 mindestens eine Mehrwegalternative anbieten. Mehr lesen.
Pfandsystem Mehrweggeschirr reCircle
reCircle ist ein Mehrwegsystem für Restaurants mit Unterwegsverpflegung. Jede Box kann für zehn Euro Pfand vom Kunden ausgeliehen werden und danach in einem der teilnehmenden Läden, zurückgegeben oder gegen eine neue getauscht werden. Inzwischen gibt es in Deutschland über 1.600 reCicle Partner. reCircle hat verschiedenen Schalengrößen, eine Menüschale mit Trennsteg und sogar einen transparenten isolierenden Mehrwegbecher, den ISY Cup für warme oder kalte Speisen. wie Kaffeespezialitäten, Müsli, Joghurt, Couscoussalat oder auch Suppen mit Topping. Der Einsatz pro Schale kostet Gastronomen 13 Cent und 8 Cent pro Becker.
Vytal
Vytal ist ein digitales Mehrwegsystem für Take-Away, Delivery und Convenience Food. Gastronomen bekommen das Mehrweggeschirr gestellt. Konsumenten können per App Partnerrestaurants auswählen und per Handy ihre elektronischen Mitgliedskarte im Restaurant zum Ausleihen zeigen. Das Ausleihen ist für den Gast kosten- und Pfandlos, wenn er den Behälter innerhalb von 14 Tagen zu einen Partnerlokal zurückbringt. Das Restaurant scannt den QR Code des Behälters und des Kunden in der App um die Ausleihe zu verbuchen. Vytal hat inzwischen über 1500 Partner (in 3 Ländern). Der Gastronom zahlt eine Startgebühr von 100€ und pro benutzen Behälter 15-20 Cent.
REBOWL
REBOWL ist ein Pfandsystem für Mehrweg-Schalen für Take-Away-Essen als auch für Essenslieferungen. Die Kunden können das Geschirr kostenlos gegen 5€ Pfand ausleihen. REBOWL bietet Behälter in zwei Größen (1.250ml und 500ml) an, sowie eine Menüschale mit Trennsteg. Der Gastronom zahlt einen monatliche Gebühr zwischen 25-45€ pro Monat. Hinter REBOWL steht RECUP, ein deutschlandweites Pfandsystem für Coffee-to-go-Mehrwegbecher. Rebowl hat 8.500 Partner in Deutschland. Lieferando testet zur Zeit in Berlin das Pfandsystem von REBOWL.
Fairbox
Fairbox ist ein deutschlandweites Mehrweg Pfand System für Cups und Essensboxen für für den to-go oder Takeaway-Bereich. Der Kunde hinterlegt einen Pfand von 4€ für den Behälter. Die FairBox gibt es in zwei Größen in 500ml und 1000 ml, mit einer flexiblen Trennwand und einer Mehrwegdeckelgröße, die auf beide Größen passt. Sie ist Spülmaschinen fest, wird in Deutschland produziert und ist recylebar. Der Gastronom bezahlt eine monatliche Gebühr zwischen 22,50€ und 37,-€. Fairbox hat ca 800 Partner in Deutschland.
Relevo
Relevo ist ein Mehrweg-Pfandsystem, bei dem Mehrwegbehälter Bowls und Cups vom Kunden per App und scannen des QR Codes auf dem Geschirr pfandfrei und kostenlos ausgeliehen werden können. Die Mehrweg Bowl kann vom Kunden in allen Partnerbetrieben durch scannen des Rückgabeschildes wieder abgegeben werden. Relevo bietet Schalen in drei Größen an: 600ml, 800ml und 1100ml, sowie durchsichtige Becher für Suppen, Salate und Getränke. Relevo berechnet pro benutzter Schale eine Gebühr von 25 Cent. Es fallen keine Startgebühren an. Relevo hat ca. 200 Partner mit Schwerpunkt München, Berlin und Hamburg. Relevo kooperiert mit dem Lieferdienst Wolt.
TiffinLoop
TiffinLoop ist ein Mehrwegsystem mit einem digitalen pfandfreien Appsystem. Bei der Abholung der bestellten Speisen wird der QR-Code aus der App gescannt. Die Kunden haben 14 Tage Zeit den Behälter zurückzugeben. Im Gegensatz zu allen anderen Systemen bietet Tiffinloop einen plastikfreien Edelstahlbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1,2l. Es gibt ca. 25 Partner.
Übersicht Vergleich Pfand-Mehrwegsysteme
Studie “Mehrweg in der Take Away Gastronomie”
Wer sich ausführlich mit den Thema Verpackungen für die Take Away Gastronomie auseinandersetzen will, erhält in der Studie von ECOLOG einen guten Vergleich der verschiedenen Ein- und Mehrwegsysteme für die Take Away Gastronomie. Hier wird die Ökobilanz der verschiedener Verpackungsmöglichkeiten anhand von verschiedenen Studien zusammengestellt, sowie die am Markt erhältlichen Mehrweg-Pfandsysteme vorgestellt und bewertet.
Ecolog Studie “Mehrweg in der Take Away Gastronomie”
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