Verpackungsstudie: Ambivalentes Verhältnis zu Kunststoff
Die Nutzung von Kunststoff wird laut einer Civey Studie von den meisten Verbrauchern mit negativen Eigenschaften assoziiert.
Plastik nicht unverzichtbar für Lebensmittel
Zu Kunststoffen und ihrer Verwendung haben die Deutschen ein meist ambivalentes Verhältnis. Einerseits schätzen Verbraucher die besonderen Vorteile von Kunststoffen und deren Unverzichtbarkeit in vielen Bereichen. Zudem sehen sie die Fortschritte etwa beim Recycling oder bei der Kreislaufwirtschaft, und sie wissen um ihren eigenen Beitrag dazu, wie zum Beispiel bei der richtigen Abfalltrennung. Andererseits werden Kunststoffverpackungen oft mit Umweltverschmutzung assoziiert. Und auch der Beitrag von Kunststoffen zur Ressourcen-Schonung und zum Klimaschutz ist wenig bekannt. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und des Kunststofferzeugerverbandes PlasticsEurope Deutschland. Nur 31% der befragten halten Kunststoffe bei Lebensmitteln für unverzichtbar In anderen Bereichen, wie Medizin, Computer etc. hält mehr als die Hälfte der Befragten Kunststoffe für unverzichtbar. Bei der Frage nach den größten Fortschritten in der Kunststoffverwendung sehen rund 30% der Verbraucher und Verbraucherinnen, dass sich das eingesetzte Kunststoffmaterial besser recyceln lässt. 28% der Befragten sehen Fortschritte auch in der Mehrfach- bzw. Wiederverwendbarkeit von Kunststoffen. Ein knappes Drittel gab an, keine Fortschritte festzustellen.
Kunststoff wird mit Umweltverschmutzung und Mikroplastik assoziiert
Das größte Problem beim Einsatz von Kunststoffen wird von 64% der Befragten in der Meeresverschmutzung gesehen. Zweithäufigstes Problem ist mit rund 57% das Mikroplastik, gefolgt vom achtlosen Wegwerfen an dritter Stelle mit rund 47%. Die Verbindung von Kunststoffen und ihrem aktiven Beitrag zur Ressourcen-Schonung wird nur von etwas mehr als 10% der Befragten gesehen. Und dass Kunststoffe zum Klimaschutz beitragen, geben nur knapp 15% an. Mara Hancker, Geschäftsführerin der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. erklärt: „Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen uns also, unsere Aufklärungsarbeit und offene Kommunikation fortzusetzen. Eine differenzierte Sicht ist dringend geboten, pauschales Plastik-Bashing unangebracht. Schließlich ist der Kunststoff als solcher nicht das Problem, sondern unser Umgang damit. Hier ist ein Umdenken gefragt – von der Industrie bis zum Verbraucher.“
Schutz und Frische von Lebensmitteln sind wichtige Aspekte für Verbraucher von Kunststoffen
Über die Hälfte der Verbraucher (57%) geben auch an, dass sie Kunststoffverpackungen am meisten dafür nutzen, um Lebensmittel länger frisch zu halten. An zweiter Stelle steht bei 41% der Befragten der Schutz von Produkten bei Transport und Lagerung. Für mehr als 40% der Befragten sind Hygiene-Aspekte bei Verpackungen besonders wichtig. 38% halten zudem die Schutzfunktion der Verpackung – zum Beispiel beim Transport – für besonders wichtig.. Auch die Wiederverwendbarkeit sowie umweltschonendes Design der Verpackungen sind rund 35% der Bürgerinnen und Bürger besonders wichtig. Zwei weitere positive Aspekte von Kunststoffverpackungen, wie eine längere Haltbarkeit und geringeres Gewicht, wird nur von jeweils knapp 20% der Befragten goutiert. All diese Funktionen von Kunststoffen tragen zum Schutz von Ressourcen und somit weniger CO2-Ausstoss bei, was jedoch vielen der Bürger nicht bewusst ist. Denn nur 5% der Befragten bringen Kunststoff in Verbindung mit Klimaschutz – also dem Potenzial zur Vermeidung von Treibhausgasen
Die vollständige Studie finden Sie hier: https://www.packaging-360.com/studie/perspektiven-auf-das-thema-kunststoff/