Snacktrends 2020 – Die Meinung der Experten
Gesnackt wird den ganzen Tag. Tradierte Essgewohnheiten lösen sich auf. snackconnection hat einige Branchenexperten im Bereich Food, Beverage & Hospitality zu den Snacktrends 2020 befragt. Klar ist: Die Zeichen stehen auf Vielfalt mit einem Schwerpunkt auf pflanzlichen Zutaten, Convenience und Nachhaltigkeit. Dieser Aspekt betrifft nicht nur die Snacks selbst, sondern auch die Verpackung.
Wie haben sich die Konsumentenbedürfnisse verändert, was sind die wichtigsten Entwicklungen, was erwartet uns in 2020? snackconnection hat dazu vier Experten befragt, die es wissen sollten: Alexander Michalik (Business Development Manager Foodservice bei der npdgroup deutschland GmbH), Pierre Nierhaus (Experte für Hospitality und Inhaber von Nierhaus Consulting), Hans-Jürgen Resas (Geschäftsführer von RESAS COMMUNICATION & DESIGN GmbH & Co. KG) und Karin Tischer (Trendforscherin und Inhaberin von food & more).
Snacks werden immer gesellschaftsfähiger
Pierre Nierhaus hat mehr als 15 Gastrobetriebe konzipiert und selbst geführt – heute ist er einer der führenden Experten im Bereich Food & Hospitality und coacht Unternehmen. In den letzten Jahren hat er beobachtet, dass der Snack immer gesellschaftsfähiger wird. Die Qualität muss der im Restaurant entsprechen. Großes Potenzial sieht er in orientalischen und südamerikanischen Snacks, wenn diese mit Biozutaten zubereitet. Eine Entwicklung, die Hans-Jürgen Resas, dessen Agentur weltweit Snacktrends aufspürt und Kunden zu Produktinnovationen berät, ebenfalls beobachtet hat. Für ihn liegt der Fokus klar auf gesunden Zutaten, Hanfprodukten, vegetarischen Burgern und Snacks. Sein Tipp: An Proteinriegeln in Shops und an Tankstellen geht in Zukunft kaum noch einer vorbei.
Bestellung per App stark im Trend
Snacktrends positionieren sich immer deutlicher gesundheitlich, lautet das Fazit aller Experten. Während Nierhaus den Snack selbst als immer flexibler, origineller und mobiler beschriebt, geht es Alexander Michalik, Business Development Manager Foodservice bei der npdgroup deutschland GmbH noch um einen weiteren Aspekt. Denn im Jahr 2019 wurden rund 48 % aller nach Hause gelieferten Speisen bzw. Getränke digital bestellt, Tendenz steigend. Anbieter müssen daher diesen Trend weiter mit Click & Collect Lösungen bedienen oder überhaupt auf diesen Zug aufspringen. Neben der Digitalisierung werden sich seiner Meinung nach auch die Food Trends Nachhaltigkeit, Funktionalität & „Well-Beeing“, und Vegan/ Vegetarisch bei Snacks durchsetzen.
Veganer und Vegetarier werden zum Prüfstein
Ob Bowl, Porridge oder exotische Happen – Snacks müssen mehr denn je in eine authentische Story eingebettet sein. Dafür sind die Deutschen auch bereit, tief in die Tasche zu greifen. Food-Trendforscherin Karin Tischer empfiehlt jedem Gastronomen unabhängig vom Schwerpunkt des Angebotes mindestens ein vegetarisches oder veganes Gericht auf der Karte zu haben. Kommt eine Gruppe, ist der eine Veganer der Prüfstein, der entscheidet, ob alle weiterziehen oder dort snacken. Dabei geht es gar nicht mehr so sehr darum, vor Ort zu bleiben. Laut Hans-Jürgen Resas muss der Snack der Zukunft ganztägig verfügbar, heiß oder kalt genießbar, gut zu transportieren und in One-Bite-Größe sein.
Mehr Kreativität in Bäckereien und Betriebskantinen
Snacks lösen immer mehr das warme Mittagessen ab. Tischer und Nierhaus sind beide der Meinung, dass Bäckereien dabei sind, den Trend gehörig zu verschlafen. Oft fehlt ein attraktives Mittagsangebot, das den kleinen Hunger stillt und die Leistungsfähigkeit erhält. Für Nierhaus mangelt es Bäckereien dabei an Kreativität. Bei den belegten Brötchen regiere nach wie vor mehr der Standard, dabei ließe sich zum Beispiel schon mit Hummus alleine Variantenreichtum zaubern, meint er. Laut Tischer könnten auch Betriebskantinen mehr Engagement bei warmen Snacks zeigen. Noch relativ neu ist die Entwicklung zum Frühstück rund um die Uhr. Laut npd group deutschland wächst das Frühstücksegment am stärksten im Markt. In Großstädten erfreuen sich Locations, die 24 Stunden Frühstück anbieten, wachsender Beliebtheit. Da viele früh am Morgen keine Lust auf Frühstück haben, steigt die Nachfrage nach dem zweiten Frühstück.
Noch keine überzeugenden Lösungen bei Verpackungen
Die zunehmenden Lieferungen verursachen jede Menge Verpackungsmüll. Beim Coffee-to-go hat bereits ein Umdenken stattgefunden, der Rest der Branche hat allerdings noch nicht wirklich überzeugende Lösungen entwickelt. Hier sehen die Experten vor allem die Industrie in der Pflicht. Bis dahin braucht es praktikable Alltagslösungen: Mehr Bambus und Papier statt Plastik, kompostierbare Deckel und wenigstens Folie statt Hartplastikdeckel schlägt Nierhaus vor. Resas sieht eine Lösung in Mehrweg, aber auch in Mehrkammerschalen, um Einzelverpackungen zu vermeiden. Michalik mahnt Gastronomen an, Druck auf die Verpackungshersteller auszuüben, da die technischen Voraussetzungen für nachhaltige Verpackungen längst gegeben seien. Schon aus eigenem Interesse. Denn die jüngere Generation als wichtigste Zielgruppe im Snackgeschäft wird bei der Auswahl verstärkt auf den Nachhaltigkeitsaspekt achten – und ist bereit, dafür auch einen höheren Preis zu zahlen.
Snacktrends 2020: E-Book
Gesnackt wird den ganzen Tag. Tradierte Essgewohnheiten lösen sich auf. Kleine Minimahlzeiten und Snacks ersetzen vermehrt die drei Hauptmahlzeiten. Aber wie soll der ideale Snack in 2020 sein? Gesund und frisch muß er sein; nachhaltig sowohl bei den Zutaten als auch verpackt; schnell, einfach und bequem zu bestellen, am besten online per Handy; gerne mal fleischlos, mal ohne Weizen, eiskalt oder mit dem Superfood Hanf als Zutat. Die kleine Mahlzeit zwischendurch soll ein persönliches Genusserlebnis sein, das man auch gerne auf Instagram teilt. Das E-Book Snacktrends 2020 zeigt mit anschaulichen Beispielen welche Snacks und Minimahlzeiten 2020 im Trend liegen.