Frittiertes Streetfood aus Italien
In Süditalien sind frittierte Snacks sehr beliebt. Oftmals werden sie als kleine Zwischenmahlzeit zwischen den Hauptmahlzeiten verzehrt, die hierdurch aber auch ersetzt werden können. Streetfood ist meist auch zugleich Fingerfood, damit es ohne Besteck und Teller einfach in der Öffentlichkeit gegessen werden kann. Viele der für Süditalien typischen Frittier-Gerichte entstammen ursprünglich (mobilen) Frittierküchen, die auch oft frittierten Fisch oder Gemüse verkaufen.
Arancini – sizilianische Reiskugeln
Arancini sind gefüllte Reisbällchen. Diese sizilianischen Reiskugeln sind mit Ragù gefüllte, frittierte Reiskroketten, die ein Klassiker der sizilianischen Küche sind. Ihr orangenes Äußere erinnert an Orangen, daher der Name dieser beliebten Streetfood-Spezialität. Arancini di Riso sind eine Spezialität aus Sizilien. Man kann sie fast an jeder Straßenecke kaufen. Sie ähneln kleinen Überraschungseier, da sie mit allem Möglichen gefüllt sind, z.B. mit Tomate, Aubergine und Mozzarella, Thunfisch, Spinat und Béchamelsoße oder Sardellen und Tomaten.
Olive Ascolane – gefüllte Oliven
Olive Ascolane sind eine typische Spezialität aus Mittelitalien. Es handelt sich um kleine Fleisch- und Wurstbällchen, die mit grünen Oliven umhüllt, paniert und frittiert werden. Eine leckere Fingerfood-Vorspeise, das bekannteste Streetfood der Region. Ihren Namen verdanken sie der Stadt Ascoli Piceno.
Pesce Fritto Al Cono – frittierter Fisch
Der frittierte Fisch und die Meeresfrüchte kommen direkt von den Fischerbooten, die jeden Morgen im Hafen in Sizilien ankommen frisch in die Tüte. Sie werden in einen einfachen Mehlteig getunkt und dann frittiert. Je nach dem Fang des Tages kann man eine Tüte voll mit kleinen Fischen oder eine Mischung aus Garnelen und Tintenfisch bekommen. Man träufelt ein wenig Zitrone darauf und isst sie mit den Händen oder dem mitgelieferten „Speer“- einem hölzernen Essstäbchen, während man durch die Straßen wandert.
Panzerotti – frittierte Mini-Pizzen
Ein Panzerotto ist ein gefülltes, halbmondförmiges Fettgebäck aus den süditalienischen Regionen Apulien und Kampanien. Teig und Füllung variieren je nach Region. Es gibt Panzerotti mit herzhaften und süßen Füllungen. Panzerotti dürfen jedoch nicht mit den Calzoni verwechselt werden. Auch wenn beide aus Pizzateig gemacht werden, so werden die Ersteren frittiert, während die Calzoni im Ofen gebacken werden. Bei der Füllung gleichen sich die beiden Gerichte allerdings. Sowohl frittiert als auch im Ofen gebacken werden diese halbmondförmigen Teigtaschen nach dem traditionellen Rezept einfach mit Mozzarella und Tomaten gefüllt. Die Panzerotti wurden, wie viele andere traditionelle Rezepte auch, im Laufe der Zeit in zahlreichen Variationen „überarbeitet“: mit Schinken und Mozzarella, Spinat und Ricotta, mit Auberginen, Zwiebeln, Zucchini oder auch mit Thunfisch. Die grundlegenden Bestandteile des Rezepts bleiben aber immer der Teig und die Art des Frittierens.
Panelle – Kichererbsen im Brötchen
Panelle sind frittierte Teigstreifen, die aus Kichererbsenmehl mit Petersilie und anderen Zutaten bestehen. Pane e Panelle ist ein Klassiker des Streetfoods Siziliens, so etwas wie die italienische Antwort auf Falafel. Das traditionelle Rezept sieht vor, dass die Panelle immer in einem Brötchen aus sizilianischem Brot serviert und warm gegessen werden. Pane und Panelle werden ohne Saucen gegessen, damit der authentische Geschmack nicht verfälscht wird. Auch wenn Panelle heute ein Klassiker des sizilianischen Streetfoods sind, wurden sie einst zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert während der Eroberung durch die Völker Nordafrikas auf die Insel gebracht.
Farinata – Kichererbsentorte
Eine weitere Kichererbsen-Spezialität wird gebacken und nicht frittiert – die Farinata. Sie kommt ursprünglich aus Ligurien und wurde früher von ärmeren Leuten wegen der einfachen Zutaten als Alternative zu Brot verwendet. Mittlerweile ist es eines der beliebtesten „Cibi di strada“ (Streetfood) und schon lange nicht mehr zweite Wahl. Die Farinata oder Torta di Ceci ist in Ligurien, der Toskana, im Piemont und auf Sardinien beliebt. Farinata ist der italienische Name für einen Pfannkuchen aus den Grundzutaten Kichererbsenmehl, Olivenöl, Salz und Wasser. Genau genommen ist die Torte jedoch ein Pfannkuchen, denn zubereitet wird sie in ofenfesten Kupferpfannen. Die Kichererbsentorte wird frisch und heiß im Stehen gegessen. Die Stücke werden in Papier eingewickelt und mit reichlich Pfeffer bestreut. Die Speise ist nicht nur lecker und gesund, sondern auch vegan und glutenfrei. Ein echtes Super-Streetfood.