Restart Gastro: Lunchbox statt Buffet

Gastro Trends

Restaurants, Gaststätten und Hotels sind von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Allein im Gastronomie-Segment befanden sich zuletzt über 120.000 Betriebe im Shutdown. Teilweise immer noch, trotz der schrittweisen Öffnungen in der Außer-Haus-Gastronomie, die seit Anfang Mai je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen. Es ist wieder etwas Land in Sicht und je nach Betriebstyp müssen sich Gastronomie-Anbieter neu erfinden. Tiefgreifende Veränderungen in den Abläufen zwingen Unternehmen zu kreativen Lösungen, die kurz- und mittelfristig erfolgreich sind.

Gastronomie nach Corona – die neue Normalität

Frau sitzt mit Maske im Cafe
© Adpic

In einer Situation, in der die nahe und auch die fernere Zukunft in vielen Wirtschaftsbereichen so ungewiss ist wie nie zuvor, hat das Beratungsunternehmen Soda Group führende Manager und Unternehmer aus der Systemgastronomie und Hotellerie gebeten, ihre Gedanken und Prognosen zu teilen. Entstanden ist dabei ein differenziertes Stimmungsbild, das nicht nur aktuelle Herausforderungen und Maßnahmen abbildet, sondern auch Ableitungen im Hinblick auf die zukünftige Normalität der Branche ermöglicht. Die Befragten sehen Veränderungen u.a. in Bezug auf Konsumverhalten, Standortplanung und Raumnutzung, Sortimentsgestaltung, Umgang mit Personal und mit Partnern, Preisgestaltung sowie die mit allen Aspekten verbundenen Digitalisierungsmaßnahmen auf sich zukommen. Die Ergebnisse der Befragung wurden zusammengefasst in 10 Punkte, die eine neue Normalität beschreiben und die Branche verändern werden.

Betriebsverpflegung: Einschränkungen bleiben – Stellenwert steigt

Leere Terrasse von einem Restaurant mit Tischen und Stühlen
© Adpic

Laut einer Befragung der Unternehmensberatung K & P rechnen Verantwortliche führender Unternehmen der Betriebsgastronomie mittelfristig nicht mit einer wesentlichen Erholung, solange Corona nicht besiegt ist. Mit den bestehenden Hygienevorschriften wie Abstandsregeln und Kapazitätsgrenzen wird die Betriebsgastronomie nur sehr eingeschränkt agieren können. Insbesondere der Entfall der Selbstbedienung und der Buffets belastet das Geschäft. Reduzierte Produktion, Kurzarbeit und mehr Menschen im Home-Office führen zu einer weiteren enormen Reduktion der Nachfrage. Dennoch: Die Befragten sind sich einig, dass der Stellenwert der Betriebsgastronomie mittel- und langfristig steigen wird.

Mensa to go

Menüauswahl mit Mensa To Go App
© Studentenwerk Osnabrück

Betriebskantinen und Mensen haben in den letzten Wochen einiges unternommen, um den „Restart“ der Gastronomie erfolgreich zu gestalten. Ein positives Beispiel ist das Studentenwerk Osnabrück, das seit 4. Mai 2020 in der Mensa Schlossgarten erfolgreich mit dem Abholservice startete. Inzwischen gibt es MENSA TO GO auch in der Mensa Westerberg. Studierende und Bedienstete der Hochschulen können ihr Menü mit der von Studenten entwickelten neuen App SWOSY bestellen, bezahlen und auch die Zeit am Folgetag für die Abholung auswählen. Der komplette Vorgang erfolgt kontaktlos. Auch die Speisekarte klingt verlockend.

Frühstücks- und Lunchpakete

Baguette To Go unterwegs essen gesund Papierverpackung
© Pexels

Da die derzeitigen Beschränkungen eine Vollauslastung der Gastronomie-Betriebe wie vor dem Shutdown Mitte März jedoch in weiten Teilen Deutschlands nicht zulassen, wird hier eine zusätzliche Nachfrage an To go Mahlzeiten entstehen. Hotelgäste werden entweder durch Frühstückspakete versorgt oder sie verpflegen sich beim Bäcker um die Ecke to go. Liefer- und Abholdienste werden einen Teil des Geschäftes übernehmen, sofern der Betrieb kein eigenes Angebot auf die Beine stellen kann. Gleiches gilt für die Mitarbeiter von großen Betrieben, die normalerweise ins Betriebsrestaurant gehen und nun vorübergehend mit Lunchpaketen versorgt werden müssen, bis die Hygienevorschriften weiter gelockert werden können.

Lieferservice und To go sind die Gewinner

Cafe To Go Angebote
© snackconnection

Durch die Reise- und Kontaktbeschränkungen waren zuletzt deutlich weniger Geschäftsreisende unterwegs. Deshalb ist der Absatz an klassischen Brotsnacks, Coffee to go und kleinen kleinen Zwischenmahlzeiten deutlich zurückgegangen. Das bekamen insbesondere die klassischen To go Anbieter aus dem Bereich der Verkehrsgastronomie, Bäckereien und Quick-Service-Restaurants deutlich zu spüren. Profiteure sind Liefer- und Abholdienste. Andererseits wird diese Nachfrage auch kurzfristig schnell anziehen, wenn wieder mehr Menschen ihrer Arbeit nachgehen können und dadurch automatisch wieder auf die Verpflegungsangebote zurückgreifen müssen und können.

Mehr Verpackungen durch Corona?

Bread Bowl To Go Suppe Tasse
© Fotolia, Chikako-Kamitor

Im neuesten Trendreport veröffentlichte die führende Agentur für Markt- und Trendforschung Mintel welche zwei Trends die globale Verpackungsindustrie 2020 maßgeblich beeinflussen werden: Recycling Innovationen und Nachfüllstationen. Die derzeitigen Einschränkungen und Hygienevorschriften infolge des Corona-Virus machen Mehrwegbehältnisse teilweise zur Herausforderung. Und es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf den kurzfristigen Verpackungskonsum hat, da im Zuge einer verschärften Hygiene Einwegverpackungen wieder verstärkt verwendet werden dürften. Mehr zu den globalen Verpackungstrends erfahren Sie im Mintel Trendreport.

Restaurants erfinden sich neu

© Unsplash

Der internationale Gastronomie-Sektor unterliegt derzeit einem rasanten Wandel. Die Gesetzmäßigkeiten des E-Commerce greifen auf die Branche über, das Gewerbe muss sich größtenteils neu definieren und dabei Wege finden, das Kundenerlebnis zu verbessern. Mood Media, der weltweite Marktführer in der Kreation von Customer-Experience-Lösungen am Point-of-Sale hat die Kundenerlebnisse im Gastgewerbe vor der Pandemie untersucht. Anhand von weltweiten Best-Practice-Beispielen für Restaurants konnten vier Haupttrends benannt werden: Immersion, Community, Customisation und Convenience. Diese werden durch die Corona-Krise jetzt teilweise noch verstärkt und beschleunigt. Doch was bedeuten die Trends?

Ausnahmesituation mit totaler Entschleunigung

Restaurant geschlossen Coronakrise
© shutterstock

Durch die Corona-Pandemie ist die Welt auf den Kopf gestellt. Gastronomie, Hotellerie und deren Zulieferanten sind dramatisch und teils existenzbedrohend betroffen. Je nachdem, wie lange die Krise noch anhält, wird es entsprechenden Einfluss auf die Branche haben und das Verbraucherverhalten mehr oder weniger stark verändern. Trendforscherin Karin Tischer prognostiziert im Interview mit snackconnection die langfristigen Trends,  die voraussichtlich auch nach der Coronakrise noch Bestand haben werden.

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