Bald snacken wir Insekten – Snack Trends 2018

Convenience Food

Im Interview mit snackconnection hat der Food Trend Experte Andrew Fordyce sich zu den aktuellen Entwicklungen und Trends im Snack-Markt geäußert. Der gebürtige Südafrikaner ist mit Leib und Seele seit über 25 Jahren dem Thema Food & Service verschrieben. Mit seinen Food Trend Tours führt der Experte andere Leute vom Fach mit dem sicheren Gespür für das, was morgen „In“ sein wird und Kasse macht, an die internationalen Hot Spots der Food Trend-Szene.

Mit diesem Gespür entwickelt er auch neue Produkte, für andere und sich selbst – wie zum Beispiel den YUMMY CHOW, eine südafrikanische Streetfood Spezialität oder Premium Hamburger, die er zusammen mit der Klaas + Pitsch Fleisch- und Wurstwaren GmbH produziert.

Darüber hinaus entwirft er vor allem für ausländische Unternehmen und Start Ups im Food Sektor Export- und Wachstumsstrategien. Andrew Fordyce lebt heute im Rhein-Main-Gebiet, mit Zweitwohnsitz in London, einer der führenden der Gastro-Bühnen weltweit.

Herr Fordyce, Sie sind viel auf Trend-Tour unterwegs. Was sind die angesagten Snack-Entwicklungen und Trends 2017?

Auf dem Bild ist der Food Experte Andrew Fordyce zu sehen, der auf einem Markt in Südafrika neue Gerichte und Snack testet. Er trägt ein rotes Shirt, einen Sonnenbrille auf dem Kopf und hat eine Tragetasche quer über der Brust. Vor ihm auf dem Tisch sind Kochtöpfe mit Fleisch, aber auch Beilagen wie Reis aufgestellt. Hinter dem Tisch steht ein Verkäufer in einem grau gestreiftem Langarm-Shirt.Schauen Sie nach London. MEATliquor macht es mit gigantisch guten Hamburgern vor: Gourmet Burger. Basic Food von umwerfend guter Qualität wird zu einem Premium Produkt. Das Gleiche gilt für Hot Dogs, die schwer im Kommen sind. Auch hier zählt die Qualität in Kombination mit verschiedenen Angeboten an Größe und Rezeptur der Hot Dog Würstchen. Der New Yorker Dauerrenner ist mittlerweile auch in Deutschland etabliert ebenso wie Pulled Meat Produkte, die ja mittlerweile selbst ins Sortiment großer Lebensmittelketten Einzug gehalten haben. Trends, die in 2018 hineinwachsen werden, sind afrikanische Snacks und Blitzers. Das sind individuelle Mischungen aus Gemüse bzw. Früchten mit etwas Flüssigkeit wie Apfelsaft angereichert und in durchsichtige Plastikbechern abgepackt, die erst beim Kauf frisch zu Saft püriert werden.

Warum ist der Snack-Trend in Deutschland ungebrochen?

Was heißt da in Deutschland? Snacking ist ein weltweit soziales Phänomen. Wir sind alle getrieben von Zeit, der Hunger muss schnell befriedigt werden. Nicht zuletzt durch die Streetfood Revolution ist das Angebot heute viel besser als in der Vergangenheit.

Welches war der ungewöhnlichste Snack, den Sie in den letzten 12 Monaten gegessen haben?

Der Trend geht Richtung Proteine, im Klartext Insekten. Bei mir waren es Seidenraupen und Insekten-Burger. Sehr lecker. Das Essen ist reine Kopfsache, und die Einstellung dazu wird sich signifikant ändern. Dazu kommt Nekkei-Food, wo peruanische und japanische Kochkunst vereint werden.

Globalisierung, Zuwanderung und Wunsch der Konsumenten nach mehr Vielfalt bieten viele Chancen auf Differenzierung am Point of Sale. Welche Geschmacksrichtungen bzw. Küchen der Welt haben in Deutschland noch großes Potenzial?

Auf dem Bild ist ein Markt erkennbar. Im Vordergrund steht ein Tisch mit verschiedenen Produkten. Links Auf dem tisch steht eine Tafel, auf der die angebotenen Produkte stehen wie beispielsweise Quinoa Chicken Bruger oder Falafel oder Hühnchen Wrap. Die Schrift ist in Kreide geschrieben. Auf dem Tisch sind die verschiedenen Zutaten in unterschiedlichen Schalen zu sehen. Die Schalen mit dem Fleisch werden dabei hervorgehoben, denn sie stehen auf einer Erhöhung aus Holz. Ganz vorne auf dem Tisch sind schon fertig angerichtete Burger zu sehen. Rechts auf dem Tisch, also nach allen Zutaten, steht der Grill auf dem das Fleisch von den beiden hinterm Tisch stehenden Menschen gebraten wird.Ganz klar die afrikanische und vor allem die persische Küche. Bei Letzteren tun sich insbesondere die iranische und libanesische Küche hervor. Hier sind viele unterschiedliche Geschmackskomponenten vereint. Was bei dieser Küche besonders zählt ist die Einfachheit und Frische.

 

Bäckereien, Betriebsverpflegung, Verkehrsgastronomie, Streetfood, LEH, etc.: In welchen Produkt- bzw. Angebotsbereichen gibt es noch Wachstumschancen?

Wo gehen Sie morgens als erstes auf dem Weg zur Arbeit hin? In der Regel zum Bäcker, die nächste Tankstelle oder den Kiosk am Bahnhof. Da gibt es Brötchen und den ersten Kaffee des Tages. Durch mehr Angebotsvielfalt und Qualität kann die Lunch-Klientel als Käufer gleich dazu gewonnen werden. Und dann natürlich Streetfood, gerade, wenn es um den Mittagssnack geht. Kurz mal raus, frische Luft schnappen und die Alternative zur Kantine nutzen.
Auch für den Lebensmitteleinzelhandel ist in diesem Bereich noch jede Menge Luft. Voraussetzung: Die Angebotsattraktivität steigt. Da lohnt sich der Blick nach UK. Da kann sich der LEH abschauen, wie es gemacht wird, um ein vergleichbares Niveau wie in Großbritannien zu erreichen. Nutzt der LEH diese Chancen, wird er vermutlich für die Gastronomie zur harten Konkurrenz. Denn der LEH verfügt grundsätzlich über weit mehr Kapital, um Bewegung in die Snack-Kultur zu bringen.

Welche Beobachtungen machen Sie in Bezug auf das Angebot und den Konsum von tierischen Erzeugnissen? Und welche pflanzlichen Produkte werden wir vermehrt konsumieren?

Qualität und Werte der fleischproduzierenden Manufakturen werden für die Konsumenten immer wichtiger. Insekten sind im Verkauf in der Schweiz gesetzlich erlaubt. Das wird absehbar auch in Deutschland folgen.
Im pflanzlichen Bereich wird es immer innovativer, bei manchen Getreidesorten mit Augenzwinkern. Nehmen wir Freekeh. Das ist früh geernteter Weizen, den man bereits im Mittelalter verwendet hat. Dazu ist er vor allem in der nordafrikanischen Küche, der des östlichen Mittelmeers und in Südamerika verbreitet. Korn kommt – vor allem auch als Hauptspeise, statt Beilage. Der Innovationstrend trägt den Slogan „Back to the Roots“. Wer gerne kocht, kann seiner Fantasie beim Kombinieren von Getreide unterschiedlichsten Gewürzen, Obst und/oder Gemüse freien Lauf lassen. Es ist super lecker. Dazu kommt, dass es ungemein gesund ist, Menge gibt und – günstig ist.

Mit Ihrem eigens entwickelten Konzept „YUMMY CHOW“ setzen Sie auch auf fleischhaltige Produkte. Wieso hat dieses Konzept in Deutschland Zukunft?

Auf dem Bild ist das Produkt von Andre Fordyce zu sehen. Im Vordergrund ist ein Tablett,welches schräg steht. In der hinteren rechten Ecke ist das Brötchen zu sehen, rechts daneben an der Ecke ein Messer zum Aufschneiden des Brötchens. Links auf dem Tablett sind zwei Schalen mit Soßen. Das obere, durchsichtige Schälchen beinhaltet eine Art Salatmix aus Paprika, Lauch etc. Die weiße Schale daneben beinhaltet eine orangene Soße mit Gemüse und Fleiisch. Im Hintegrrund steht ein längliches Tablett, welches aufzeigt wie das Brötchen gefüllt aussieht. Die obere Klappe der Brötchen ist abgeschnitten, der Inhalt der Schalen wurde hineingepackt und die zuvor abgeschnittene Seite wieder aufgesetzt. Zwischen den beiden Tabletts steht links eine Verpackung, die mit dem Produktnamen beschriftet ist und die farben grau und orange hat. Das ist die to-go Verpackung des Yummy Chows.Wir setzen beim YUMMY CHOW nicht nur auf Fleisch, wir haben auch vegane und vegetarische Füllungen im Programm. Das Konzept ist wie ein Burger: ein warmes Essen in einem Brötchen, das geschmacklich ein Erlebnis ist. Darin liegt das Erfolgsrezept.
In puncto Fleisch lege ich größten Wert auf Qualität. Ich habe mich mit der Klaas + Pitsch Fleisch- und Wurstwaren GmbH, Freudenberg/Siegerland, zusammengetan, von der wir das marinierte Fleisch für den YUMMY CHOW beziehen. Gleichzeitig bin ich dort Mitinhaber der Premium Hamburger Produktionslinie.

Insekten, Algen, Veganes und Superfood – welche Entwicklungen werden wir mit Blick auf den Snack-Markt in 2018 aus Ihrer Sicht sehen?

Insekten definitiv. Superfood und vegan werden weiter Anteil am Markt haben. Allerdings wird sich der große Hype um vegan legen, weil zu viele wichtige Nährstoffe fehlen.

Und zum Abschluss: Was ist Ihr persönlicher Liebling-Snack?

Biltong, ein Trockenfleisch aus meiner Heimat Südafrika zum Snacken. Und selbstverständlich: ein guter Burger!

Wenn Sie Interesse daran haben Andrew Fordyce live zu erleben, haben Sie die Möglichkeit ihn auf der Bühne der snack2017 zu sehen.

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